AMAG erhöht Absatz und Nettoergebnis

Der Aluminiumkonzern AMAG steigerte seinen Absatz im Geschäftsjahr 2014 um sieben Prozent auf rund 375.000 Tonnen. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 823 Millionen Euro, das Ergebnis nach Ertragssteuern liegt mit 59,2 Millionen Euro um sechs Prozent über dem von 2013. Das teilten der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Helmut Wieser, und seine Kollegen Helmut Kaufmann sowie Gerald Mayer bei der Bilanzpressekonferenz in Wien mit. Wieser sprach von einem „sehr soliden erfolgreichen Jahr in einem volatilen Umfeld.“ Die strategische Entwicklung sei planmäßig fortgesetzt worden. Diese baue auf „ungebrochenem Wachstum“ auf.

AMAG-Vorstandsvorsitzender Helmut Wieser
Bild: AMAG
AMAG-Vorstandsvorsitzender Helmut Wieser: weltweiter Alu-Bedarf steigt drastisch

Der weltweite Alu-Bedarf erhöhe sich auch weiterhin drastisch, für heuer sei mit einem Wachstum um fünf Prozent auf etwa 57 Millionen Tonnen zu rechnen. Lob zollte Wieser dem Wirtschaftsstandort Österreich: „Wir haben hier gute Voraussetzungen, nicht zuletzt gut ausgebildete und intelligente Mitarbeiter.“ Im internationalen Wettbewerb könne die AMAG daher gut bestehen. Positiv beurteilte Wieser auch den Auftragsbestand, der „noch nie so hoch wie derzeit“ gewesen sei.

Wieser ergänzte, der Vorstand plane, die Dividende auf 1,20 Euro je Aktie zu verdoppeln. Eigens zu diesem Zweck seien Alu-Bestände von rund 20.000 Tonnen verkauft worden.

 

Kaufmann fügte hinzu, im Bereich Walzprodukte belaufe sich der Auftragsbestand auf rund 48.000 Tonnen. Dies sei nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Ausbauprojekt „AMAG 2020“ von Bedeutung. Im Rahmen dessen wird in Ranshofen bis Mitte 2017 ein neues Kaltwalzwerk errichtet. Die Jahreskapazität im Segment Walzen steigt damit auf über 300.000 Tonnen. Die Investitionskosten liegen bei rund 200 Millionen Euro. Erst im November 2014 hatte die AMAG in Ranshofen ein neues Warmwalzwerk in Betrieb genommen. Die damit im Zusammenhang stehenden Personalaufnahmen nannte Mayer als einen der wesentlichsten Gründe für den Rückgang des EBITDA um sieben Prozent auf 114,7 Millionen Euro. Wie er ausdrücklich betonte, liegt das EBITDA damit „am oberen Ende der Erwartungen.“

 

Volatiles Umfeld

Zu den Erwartungen für heuer sagte Wieser, eine „präzise Vorherssage“ sei wegen der „hohen Volatilität auf den Rohstoff- und Devisenmärkten“ nicht möglich. Doch „unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen ist der Vorstand insgesamt positiv gestimmt.“ Vom Chemiereport nach dem von ihm erwarteten Alu-Preis gefragt, sagte Wieser, grundsätzlich hänge dieser vom voraussichtlichen Wachstum des Marktes ab. Überdies investiere die Konkurrenz nicht in neue Produktionskapazitäten: „Wie sich das allerdings letzten Endes auf den Preis niederschlagen wird, werden wir sehen.“ Im Jahr 2014 belief sich der Alu-Preis im Jahresdurchschnitt auf 1.894 US-Dollar pro Tonne und lag damit auf dem Niveau von 2013 (1.887 US-Dollar pro Tonne).

Für allfällige konjunkturelle Schwankungen sei die AMAG gut gerüstet, betonte Kaufmann: „Wir investieren immer in flexible Anlagen. Daher können wir die Produktion von einem Segment in ein anderes verlagern, wenn das notwendig ist.“

Als besonderen Wettbewerbsvorteil seines Unternehmens bezeichnete Wieser die mit durchschnittlich 75 bis 80 Prozent extrem hohe Recyclingquote bei der Herstellung von Gusslegierungen und Walzbarren. Damit sinke der Energiebedarf in diesem Segment gegenüber der Verwendung von Primäraluminium auf rund fünf bis zehn Prozent. Seine Auswirkungen habe dies auch auf die CO2-Bilanz der Erzeugnisse. Diese gewinne nicht zuletzt in den USA immer mehr an Bedeutung, wo die AMAG unter anderem den Flugzeugkonzern Boeing beliefert.