Antibiotisches Gel verhindert Borreliose

Die Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien war federführend  an einer klinischen Studie beteiligt, die zeigen konnte, dass ein antibiotisches Gel auf Azithromycin-Basis die Entwicklung von Borreliose nach einem Zeckenstich verhindern kann.

Gemeiner Holzbock
Bild: James Lindsey at Ecology of Commanster/ https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de
Die Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ ist der häufigste Überträger der Lyme-Borreliose

Bis zu fünf Prozent aller Zeckenbisse führen zu einer Infektion mit Lyme-Borreliose, in Österreich gibt es pro Jahr rund 24.000 Fälle. Erreger ist das Bakterium Borrelia burgdorferi, die Übertraghung ist meist die Folge eines Zeckenbisses, kann aber auch durch stechende Insekten erfolgen.

Das vom Schweizer Unternehmen Ixodes entwickelte Gel, das den Wirkstoff Azithromycin enthält, wurde im Rahmen einer Phase II/III-Studie getestet, an der neben der Meduni Wien auch die Medizinische Universität Graz (Abteilung für Dermatologie), die Medizinische Universität Innsbruck (Abteilung für Dermatologie und Venerologie), das Elisabethinen-Krankenhaus in Linz, das Zentrum für Reisemedizin in St. Pölten sowie Kooperationspartner aus Deutschland und der Schweiz beteiligt waren.

Dabei entwickelte von 1.000 Patienten, die innerhalb von 72 Stunden nach erfolgtem Zeckenbiss mit dem antibiotischen Gel behandelt wurden, kein einziger Lyme-Borreliose. In der mit Placebo behandelten Kontrollgruppe traten hingegen sieben Fälle von Borreliose auf. Die Studie wurde in der Zeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht.