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March 20th, 2006

Effizientes Hydrotherm-Verfahren

Das vom deutschen Chemiker Franz Suppan erfundene <a href=http://www.hydrotherm-process.net>Hydrotherm-Verfahren</a> verspricht, der Wasserstoff-Technologie neue Höhenflüge zu verhelfen. Effizientes Hydrotherm-Verfahren <% image name="Wasserstoff" %><p> Das Prinzip: Beim so genannten Waschmaschinen-Effekt wird Altöl, Stroh, Rapskuchen, Sägemehl, Pappe, Teer, Altreifen, Bitumen oder Polyethylen mit 600-900 °C zersetzt. Die dabei entstehenden Gase – Wasserstoff und flüchtige Alkalihydride – werden zur Gewinnung kostspieliger Metalle verwendet. Das Verfahren ist auch in der Lage, Trinkwasser, Biomasse, Algenkulturen, Düngemittel sowie Grundstoffe für die Pharmazeutische und Chemische Industrie zu gewinnen. Aus den Rückständen, die bei der Gewinnung von Metallen entstehen, lassen sich mit geringem Aufwand Baustoffe produzieren. Mit 1 kg Methan, das derzeit auf den Erdölfeldern weltweit abgefackelt wird, können 12 kg Kupfer, 2,8 kWh Strom und 1,125 kg reines Trinkwasser gewonnen werden. Die Nutzung von Ölschlämmen erweitert die skizzierte Möglichkeit um ein Vielfaches.

Forschen an mitochondrialen Erkrankungen

<a href=http://www.edisonpharma.com>Edison Pharma</a>, die <a href=http://www.neuro.unibo.it>Universität Bologna</a> und das <a href=http://www.cumc.columbia.edu>Columbia University Medical Center</a> haben eine therapeutische Initiative gegen Erbkrankheiten von Auge und Gehirn in Angriff genommen. Forschen an mitochondrialen Erkrankungen <% image name="Analyse" %><p> Das Augenmerk wird sich auf die mitochondrialen Erkrankungen der Augen und des Gehirns richten. Die redox-codierten Pharmacophore, die in den chemischen Arbeiten von Edison bestimmt wurden, werden in einzigartigen systembiologischen Untersuchungen in Columbia und Bologna ausgewertet. Die Zusammenarbeit ist darauf ausgelegt, neue Kategorien von Verbindungen zu identifizieren, um durch mitochondriale Erbkrankheiten verursachte Störungen der Atmungskette zu behandeln sowie molekulare Zielsetzungen und klinische Biomarker in Angriff zu nehmen. Das Auge ist in hohem Maß von der Energie abhängig, die von den Mitochondrien abgeleitet wird, damit entscheidende Aufgaben in Zusammenhang mit dem Sehvermögen ausgeführt werden können.

Herzerkrankungen: Stammzellen erhöhen Durchblutung

Laut einer Wiener Pilotstudie konnten Herzfunktion und Durchblutung bei Patienten mit Herzerkrankungen durch adulte Knochenmarkstammzellen, die in den Herzmuskel und dem Koronararteriengewebe appliziert wurden, verbessert werden. Herzerkrankungen: Stammzellen erhöhen Durchblutung <% image name="ECG" %><p> Die Studie fand auch heraus, dass der Grad der Verbesserung der Herzfunktion bei Patienten, die mehr Stammzellen erhielten, höher war. Sechs Monate nach der Injektion der Stammzellen hatte sich die Funktion an der von der Studie gezielt untersuchten Stelle des linken Herzventrikels verbessert. Dies äußerte sich in einer 4,7%-igen Steigerung der Stärke der Herzmuskelkontraktionen und eine Verbesserung der Bewegung der Herzinnenwand während der Kontraktion. Zusätzlich war bei den Patienten eine Abnahme der Durchblutungsprobleme um 4,9 % zu verzeichnen, nachdem ihnen ein Stress-induzierendes Medikament verabreicht wurde. In der Studie wurden 17 Patienten an der Medizinischen Universität Wien untersucht, die für konventionelle Behandlungen wie den Einsatz von Stents oder Bypass-Operationen für ungeeignet befunden wurden. Mit Hilfe des „Myostar“-Injektionskatheters applizierten Forscher Knochenmarkstammzellen in den linken Herzventrikel, wobei sie sich zur genauen Identifizierung der Injektionszielstelle auf das Noga-System von <a href=http://www.cordis.com>Cordis</a> Noga-System stützten. Dieses System stellt präzise 3D-Bilder vom Herz als eine deutliche Karte dar, die dabei helfen, die adulten Stammzellen erfolgreich an die vorgesehenen Stellen zu bringen. Insgesamt wird das Noga-System gegenwärtig zur Kartierung des Herzens in 17 laufenden klinischen Studien weltweit verwendet, die den Einsatz adulter Stammzellen und Gentherapien zur Behandlung von Krankheitsbildern wie kongestiver Herzinsuffizienz und chronischer Ischämie untersuchen.

Novelix gründet Niederlassung in Wien

Das US-Biotech <a href=http://www.novelix.com>Novelix Pharmaceuticals</a> will in Österreich eine Zweigstelle eröffnen, um hier Medikamentenforschung und klinische Studien für Krebsmedikamente an Patienten durchzuführen. Novelix gründet Niederlassung in Wien <% image name="Wien_Skyline" %><p> Die Niederlassung soll in den nächsten Monaten errichtet werden. Die Österreich-Filiale soll klinische Studien koordinieren und selbst neue Medikamente entwickeln, der Hauptsitz von Novelix bleibt aber in Kalifornien. Die Austrian Business Agency hat Novelix bei den Vorbereitungen für den Schritt nach Wien unterstützt. Novelix arbeitet seit 2004 an neuen Krebsmedikamenten, insbesondere gegen Lungen- und Dickdarmkrebs und gegen das Ewing Sarkom. Das Gründer-Team hat selbst über 100 Vorstufen zu Krebsmedikamenten lizenziert. Ziel der Forschungen ist ein Medikament, das Krebs zu einer "chronischen Krankheit" wie Diabetes machen könnte, die zwar nicht heilbar, aber beherrschbar sei. Das Unternehmen überlegt auch einen Börsengang, allerdings nicht in Österreich sondern eher in den USA oder in Kanada. In den nächsten fünf Jahren werden rund 26,3 Mio € zur Entwicklung der Medikamenten-Vorstufen gebraucht.

March 17th

Wacker-Börsegang noch vor Ostern

Der deutsche Chemiekonzern <a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> will bis Mitte April an die Börse gehen. Wacker könnte bis zu 1 Mrd € damit erlösen. 2005 steigerte der Konzern den Umsatz um 10 % auf 2,76 Mrd €. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern konnte mit 260,9 Mio € mehr als verdoppelt werden. Wacker-Börsegang noch vor Ostern <% image name="Wacker_Logo" %><p> Auch das Halbleitergeschäft von Siltronic schreibe wieder schwarze Zahlen. Im laufenden Jahr erwartet Wacker weitere Steigerungen bei Umsatz und operativem Gewinn. Die Familie Wacker will aber nur einen Minderheitsanteil bei den Anlegern platzieren und auch langfristig die Mehrheit am Unternehmen halten. Sie hat 2005 Sanofi-Aventis aus dem Unternehmen herausgekauft. Jetzt könnten 25-35 % zwischen 750 Mio und 1 Mrd € an der Börse einspielen. Mit einem Teil des Emissionserlöses will die Familie den Rückkauf von den Franzosen refinanzieren.

Merck gliedert Chemiesparte neu

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> wird per 1. April die Sparten Pigments sowie Life Science & Analytics zu der neuen Sparte Performance & Life Science Chemicals zusammenfassen. Die Sparte Liquid Crystals bleibt als eigenständige Sparte im Unternehmensbereich Chemie erhalten. Merck gliedert Chemiesparte neu <% image name="Zywottek" %><p> „Um den Veränderungen im Umfeld der Spezialchemikalien Rechnung zu tragen, nehmen wir eine strategische Neuausrichtung dieses Unternehmensbereichs vor“, so Walter Zywottek, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck. „Die langfristige Strategie einer Diversifikation mit dem Ziel, ein Chemie- und Pharmaunternehmen von Weltklasse zu schaffen, bleibt dabei jedoch unverändert bestehen.“ Laut Zywottek nähern sich die Kundenkreise der Merck-Sparten Pigments und Life Science & Analytics zunehmend an. Zudem überschneiden sich die Management-Strukturen der beiden Sparten in vielen Regionen der Welt.

US-Zulassung für Verhütungs-Pille YAZ

<a href=http://www.schering.de>Schering</a> hat von der FDA die Zulassung für das neue, niedrig dosierte, orale Verhütungsmittel YAZ (3 mg Drospirenon / 20 Mikrogramm Ethinylestradiol) bekommen. <% image name="Pillen" %><p> Es ist die erste Pille mit dem Gestagen <b><u>Drospirenon</u></b> in Kombination mit einer niedrigen Dosis Ethinylestradiol sowie einem neuen Einnahmeschema. Es werden 24 Tage lang hormonhaltige Tabletten und anschließend vier Tage lang Tabletten ohne Wirkstoffe eingenommen. YAZ wird im April 2006 von Berlex, einer US-Tochter von Schering, in den USA eingeführt. Die Zulassung in Europa soll in Kürze beantragt werden. „Die YAZ-Zulassung ist für Schering ein wichtiger Meilenstein. Sie stärkt das Blockbuster Potenzial unserer Produktfamilie Yasmin maßgeblich,“ so Schering-Boss Hubertus Erlen. Das <b><u>Einnahmeschema</u></b> von YAZ verringert im Vergleich zu den herkömmlichen Verhütungsmitteln die typischen monatlichen Hormonschwankungen. Herkömmliche Pillen haben ein Einnahmeschema von 21 Tagen mit Wirkstoff, gefolgt von sieben Tagen ohne Wirkstoff. Schering strebt weiterhin die FDA-Zulassung von YAZ zur Behandlung psychischer und physischer Symptome der prämenstruellen Dysphorie (PMDD) bei Frauen, die verhüten möchten, an. PMDD ist eine schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS). US-Zulassung für Verhütungs-Pille YAZ

Gräsertablette in Schweden zugelassen

Die schwedische Arzneimittelbehörde hat die "Gräsertablette", ALK-Abelló's Immuntherapie in Tablettenform, für die Behandlung von Gräserpollen-Allergikern genehmigt. <a href=http://www.alk-abello.com>ALK-Abelló</a> wird nun die Zulassung in anderen europäischen Ländern einreichen. <% image name="Gras" %><p> Die Gräsertablette ist eine Immuntherapie auf Tablettenbasis, die einmal täglich verabreicht wird. Sie stellt einen neuen Ansatz in der Behandlung von Gräserpollen-Allergien dar, da sie die zugrunde liegende Ursache der Allergie ins Visier nimmt: Sie löst eine schützende Immunantwort aus, wobei allergische Reaktionen gegen Gräserpollen verringert und sogar ganz unterbunden werden. Die Zulassung der Gräsertablette basiert auf den Resultaten des größten klinischen Studienprogramms, das je im Bereich der Immuntherapie durchgeführt wurde: Es umfasste sechs klinische Studien mit mehr als 1.700 Patienten. Die Gräsertablette enthält einen standardisierten Allergen-Extrakt aus Gräserpollen in einer täglichen Dosierung von 75.000 SQ-T. Sie wird einmal pro Tag unter die Zunge gelegt, wo sie innerhalb von Sekunden schmilzt. Die Behandlung sollte acht Wochen vor der Pollensaison beginnen. Sie reduziert die Heuschnupfensymptome sowie den Bedarf an Symptom lindernden Medikamenten bereits in der ersten Pollenflugsaison nach Therapiebeginn. <small> Die WHO schätzt, dass mehr als 20 % der industrialisierten Bevölkerung an einer Allergie leiden, die Hälfte von ihnen sind Gräserpollen-Allergiker. Allein in Europa und in den USA sind mehr als 80 Mio Menschen davon betroffen. </small> Gräsertablette in Schweden zugelassen

AK-Studie: "Biodiesel ist reine Agrarförderung"

Die Beimischung von synthetisiertem Raps zu Diesel bringt der Umwelt kaum etwas und ist eine reine Agrarförderung, die den Autofahrern Mehrkosten von 1,9 Cent/l verursacht. <% image name="raps_monsanto" %><p> Die steuerlich geförderte Beimengung von 5 % synthetisierten Raps kostet Österreich 133 Mio € jährlich, wovon insbesondere ausländische Landwirte profitieren, so eine Studie der TU München im Auftrag der AK. Demnach müssen in Südostasien Regenwälder weichen, damit in Österreich mit Biodiesel gefahren werden könne, während hierzulande gerade einmal 150 neue Arbeitsplätze in der Verarbeitungsindustrie "durch massiven Steuergeldeinsatz" geschaffen würden. Ökologisch und ökonomisch sinnvoller wäre es, die Fernwärme auszubauen, Wärmedämmung zu fördern, den öffentlichen Verkehr zu forcieren und Biomasse für die Wärme- und Stromerzeugung einzusetzen. Wenn künftig auch andere Länder verstärkt Biodiesel einsetzen, würde das auf Grund der begrenzten Anbaumöglichkeiten von Raps bzw. Zuckerrüben nicht nur die Spritpreise, sondern auch die Kosten für Lebensmittel erhöhen. So seien in Österreich maximal 5 % der Ackerfläche für die Rapsproduktion geeignet. Dies sei nur ein Bruchteil des heimischen Bedarfs. Profitieren würden hingegen Länder wie China, Malaysia und Indonesien. Die AK warnte auch vor dem "Ökoschmäh" des sauberen Kraftstoffes Biodiesel. Denn rund die Hälfte der durch die Verwendung eingesparten Emissionen werde durch den hohen Energiebedarf für die Herstellung wieder aufgefressen. AK-Studie: "Biodiesel ist reine Agrarförderung"

March 16th

Wenn die Taufliege zum Bruchpiloten wird

Im Nervensystem der Taufliege haben Genetiker der Uni Würzburg ein neues Protein entdeckt. Wenn es fehlt, laufen die Insekten kaum noch umher und können nicht mehr richtig fliegen. Die Forscher haben das Protein "Bruchpilot" getauft. Wenn die Taufliege zum Bruchpiloten wird <% image name="Bruchpilot" %><p> <small> Rechts ein Ultradünnschnitt durch das Endköpfchen einer Synapse der Taufliege: Die Pfeile weisen auf die schwarzen T-förmigen Strukturen, für deren Ausbildung das neu entdeckte Protein Bruchpilot benötigt wird und deren Funktion noch unbekannt ist. Links mehrere optische Schnitte durch synaptische Endköpfchen, die T-förmigen Gebilde sind als rote Punkte sichtbar gemacht. Bild: Erich Buchner </small> Die meisten Proteine des Nervensystems wurden in der Evolution nur einmal erfunden und dann beibehalten. Sie sind also etwa bei Fliegen, Mäusen und Menschen sehr ähnlich. Studien am Insekt können so durchaus Bedeutung für die Medizin erlangen. Beispielsweise fanden vor 15 Jahren die Würzburger Wissenschaftler bei der Taufliege ein Protein mit zunächst unbekannter Funktion. Vor kurzem haben Forscher in den USA nun herausgefunden, dass dieses Protein wahrscheinlich bei Parkinson eine Rolle spielt. Auch das Protein Bruchpilot kommt in ähnlicher Form beim Menschen vor. Ob es ebenfalls mit einer Erkrankung zu tun haben könnte, darüber sind noch keine Spekulationen möglich. Zunächst einmal soll das neue Protein bei der Taufliege genauer charakterisiert werden. Zudem suchen die Forscher nach anderen Proteinen, die mit Bruchpilot in Wechselwirkung treten. Bei Taufliegen, denen das Bruchpilot-Protein fehlt, ist die Ausschüttung der Botenstoffe an den Synapsen stark verringert. Der Mangel an dem Protein lässt sich auch im Elektronenmikroskop erkennen: Dann nämlich fehlen der Fliege an all ihren Synapsen charakteristische T-förmige Strukturen, die in gleicher oder ähnlicher Form auch in den Nervensystemen anderer Organismen auftauchen.

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