Bayer bestätigt Interesse an Monsanto

Der deutsche Chemiekonzern Bayer bestätigte heute Gerüchte, denen zufolge er den US-Agrarkonzern Monsanto übernehmen will. Vor kurzem habe es diesbezüglich ein vertrauliches Treffen mit der Monsanto-Geschäftsführung gegeben, hieß es in einer Aussendung: „Ein solcher Zusammenschluss würde Bayer als globales, innovationsgetriebenes Life-Science-Unternehmen mit Spitzenpositionen in seinen Kerngeschäften stärken und ein führendes integriertes Agrargeschäft schaffen.“

Bayer-Chef Werner Baumann
Bild: Bayer
Bayer-Vorstandschef Werner Baumann: Appetit auf Monsanto

 

Seitens Monsanto hieß es, Bayer habe ein „unerbetenes, unverbindliches“ Übernahmeangebot gelegt. Dieses werde nun vom Monsanto-Management gemeinsam mit den Finanzberatern Morgan Stanley & Co. und Ducera Partners und sowie der Rechtsanwaltsfirma Wachtell, Lipton, Rosen & Katz geprüft. Bis zum Abschluss der Prüfung gebe es keinen weiteren Kommentar.

 

Bei einer allfälligen Übernahme entstünde ein Agrobusiness-Gigant mit einem Jahresumsatz von rund 59,7 Milliarden Euro. Monsanto hatte im vergangenen Jahr selbst vergeblich versucht, die Schweizer Syngenta zu übernehmen. Zum Zug kam die China National Chemical Corporation, der größte Chemiekonzern Chinas. Bayer erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 46,3 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis von rund 4,1 Milliarden Euro. Seinen Netto-Cashflow bezifferte das Unternehmen mit 6,9 Milliarden Euro. Monsanto meldete für 2015 einen Umsatz von umgerechnet rund 13,4 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 2,0 Milliarden Euro.