Bayer: Bilanz „mit Licht und Schatten“

Das Konzernergebnis wuchs 2017 kräftig. Aber der Umsatz stagnierte, und das EBITDA fiel. Die Gründe sind vielfältig.

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Bayer-Vorstandschef Werner Baumann: Brasilien als Sorgenkind im Agrargeschäft

 

Eine Jahresbilanz „mit Licht und Schatten“ präsentierte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann am 28. Februar. Das Konzernergebnis lag 2017 mit 7,34 Milliarden Euro um rund 61,9 Prozent über dem von 2016. Doch der Umsatz stagnierte mit einem Plus von nur 0,2 Prozent bei 35,91 Milliarden Euro (2016: 34,94 Milliarden). Das EBITDA sank um 2,7 Prozent auf 8,56 Milliarden Euro, das EBIT wiederum wuchs um 2,9 Prozent auf 5,90 Milliarden Euro. Laut Baumann war dafür eine Reihe von Faktoren verantwortlich. So habe der Bereich Pharmaceuticals (verschreibungspflichtige Arzneien) „ein weiteres Rekordjahr“ verzeichnet. Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf 16,85 Milliarden Euro, das EBITDA 8,8 Prozent auf 5,711 Milliarden Euro. Bedingt war das insbesondere durch gute Geschäfte mit dem Gerinnungshemmer Xarelto, dem Aug

 

Bei den rezeptfreien Medikamenten (Consumer Health) sank der Umsatz dagegen um um 1,7 Prozent auf 5,862 Milliarden Euro. „Ursache war die weiterhin schwache Geschäftsentwicklung in den USA“, erläuterte Baumann. Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel um 12,8 Prozent auf 1,231 Milliarden Euro, vor allem wegen des schlechter laufenden Geschäfts in China, höherer Produktionskosten und ungünstiger Währungseffekte.

 

Im Agrargeschäft (Crop Science) drückten hohe Lagerbestände in Brasilien das Ergebnis. Deshalb verringerte sich der Umsatz um um 2,2 Prozent auf 9,577 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen war mit 2,04 Milliarden Euro um 15,6 Prozent niedriger als 2016. Neben der „Situation in Brasilien“ und dadurch bedingten „niedrigeren Absatzpreisen und -mengen“ wirkten sich vor allem „negative Währungseinflüsse von 63 Millionen Euro“ auf die Bilanz aus.

 

Der Bereich Tiergesundheit (Animal Health) verzeichnete dem gegenüber ein Umsatzplus von 2,0 Prozent um 2,0 Prozent auf 1,571 Milliarden Euro. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Nachfrage und die Preise. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 9,2 Prozent auf 381 Millionen Euro. Als Gründe nannte Baumann „Preissteigerungen, das im Januar 2017 akquirierte Cydectin-Geschäft sowie geringere Ausgaben für Marketing und Vertrieb“.

 

Für heuer erwartet er einen Jahresumsatz von rund 35 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ wachsen.

 

Voraussichtlich im zweiten Quartal werde die Übernahme des US-amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto abgeschlossen, kündigte Baumann an. Die Prüfung durch die EU-Kommission laufe bis 5. April.