Bayer meldet „Rekordjahr“

Umsatz und EBITDA sind gestiegen, im Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft allerdings gefallen. Bei der geplanten Übernahme von Monsanto gibt es laut Vorstandschef Baumann „Fortschritte“.

Bayer-Vorstandschef Werner Baumann
Foto: Bayer
Bayer-Vorstandschef Werner Baumann: Jahresergebnis 2016 auf „Rekordniveau“; Foto: Bayer

 

Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer erwirtschaftete im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 46,8 Milliarden Euro, um 1,5 Prozent mehr als 2015. Das EBITDA stieg um 12,7 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, das EBIT um 12,8 Prozent auf 7,0 Milliarden. Vorstandschef Werner Baumann sprach von einem „Rekordniveau“. Dieses sei vor allem auf die guten Erträge im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) zurückzuführen. In diesem Bereich verzeichnete Bayer ein Umsatzplus von 7,3 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro, das EBITDA erhöhte sich um 16,2 Prozent auf rund 5,1 Milliarden Euro, das EBIT um 11,9 Prozent auf 3,4 Milliarden. Als „Cash-cows“ erwiesen sich einmal mehr der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmedikamente Xofigo und Stivarga sowie Adempas, eine Arznei gegen Lungenhochdruck. Zufrieden gab sich Baumann auch mit Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten (Consumer Health ). Zwar sank der Umsatz um 0,6 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Doch war das EBITDA mit 1,3 Milliarden Euro um 6,1 Prozent höher als 2015. Das EBIT wiederum sackte um 9,5 Prozent auf 695 Millionen Euro ab. Im Tiergesundheitsbereich verzeichnete Bayer ein Umsatzplus um 2,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das EBITDA ging um 8,2 Prozent auf 343 Millionen Euro in die Höhe, das EBIT um 23,2 Prozent auf 313 Millionen.

 

Schlechte Ernte

 

Weniger lukrativ war dem gegenüber das Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäft. Hier sank der Umsatz um 2,1 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro, das EBITDA brach um 13,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein, das EBIT um 16,2 Prozent auf nur mehr 1,7 Milliarden Euro (2015: 2,1 Milliarden). Und das ist nicht nur finanziell unerfreulich, sondern kommt auch atmosphärisch nicht gerade gelegen: Bekanntlich will Bayer noch heuer die Übernahme des US-Agrarmultis Monsanto abschließen. Baumann verlautete, diesbezüglich „macht Bayer Fortschritte. Bei etwa zwei Dritteln der rund 30 Behörden wurden die Genehmigungen bereits beantragt“. Die beiden Konzerne arbeiteten eng mit den Behörden zusammen. In der EU werde die Genehmigung im zweiten Quartal beantragt.

 

Ausblick mit Optimismus

 

Für heuer ist laut Baumann „Fortsetzung der positiven Entwicklung“ zu rechnen. Der Konzernumsatz werde bei etwa 49 Milliarden Euro liegen, in denen die ausgegliederte Werkstoffsparte Covestro inkludiert ist. Bayer hält ab Covestro rund 64 Prozent, will das Unternehmen aber über kurz oder lang verkaufen. Das EBITDA nach Sondereinflüssen will Baumann „auf oder über dem Niveau“ und somit bei mindestens 11,3 Milliarden Euro halten.