Covestro außer Bayer-Kontrolle

Der deutsche Chemiekonzern hat die Direktbeteiligung an seinem ehemaligen Material-Sciences-Bereich auf 24,6 Prozent vermindert.

Foto: Covestro
Willkommener Erlös: Der Verkauf von 6,9 Prozent der Covestro-Aktien bringt Bayer eine Milliarde Euro.

 

Der deutsche Chemiekonzern Bayer verkaufte rund 6,9 Prozent der Aktien der Covestro AG um etwa eine Milliarde Euro. Seine Direktbeteiligung an seinem ehemaligen Bereich Material Sciences beläuft sich nunmehr auf 24,6 Prozent, womit die Kontrolle „endgültig abgegeben“ wurde, berichtete Bayer. Über die Direktanteile hinaus besitzt der Konzern über seinen „Pension Trust“ weitere 8,9 Prozent an Covestro und kontrolliert somit insgesamt 33,5 Prozent. Wie Bayer mitteilte, wurde aber ein „sogenannter Entherrschungsvertrag abgeschlossen, mit dem Bayer verbindlich auf die Ausübung bestimmter Stimmrechte bei der Covestro-Hauptversammlung verzichtet. Damit wird sichergestellt, dass Covestro im Bayer-Konzernabschluss nicht mehr voll konsolidiert werden muss“. Die Käufer der nun veräußerten Aktien müssen diese bis mindestens 11. Dezember behalten. Bis dahin trägt Bayer nach eigenen Aussagen das Kursrisiko.

 

Ein an die neue Lage angepasster Konzernausblick wird bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des 3. Quartals 2017 am 26. Oktober veröffentlicht. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann verlautete, mit dem Aktienverkauf „sind wir unserem Ziel, uns mittelfristig vollständig von Covestro zu trennen, einen großen Schritt nähergekommen“.

 

Brauchen kann Baumann den Verkaufserlös zweifellos. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Kommission muss er im kommenden Jahr die Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto stemmen.