Covestro verkauft Polycarbonatplattengeschäft

In einem ersten Schritt wird heuer eine Fabrik in Sheffield im US-Bundesstaat Massachusetts veräußert.

Foto: Covestro
Covestro: Plattengeschäft passt „langfristig nicht zu unserem Polycarbonatgeschäft“

 

Der deutsche Werkstoffkonzern Covestro will nach eigenen Angaben aus dem Geschäft mit Polycarbonatplatten aussteigen. Untersuchungen hätten ergeben, „dass unser Plattengeschäft langfristig nicht zu unserem Polycarbonatgeschäft passt“, verlauteteVorstandschef Patrick Thomas. In einem ersten Schritt verkauft Covestro seine Polycarbonatplattenfabrik in Sheffield im US-Bundesstaat Massachusetts an den US-amerikanischen Acrylplattenhersteller Plaskolite. Dieser übernimmt auch die in Sheffield tätigen rund 150 Mitarbeiter. Abgeschlossen werden soll die Transaktion im dritten Quartal 2018. Laut Covestro liegt der Kaufpreis „im oberen zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich“.

 

Im Jahr 2017 erwirtschaftete der deutsche Konzern in Sheffield einen Umsatz von rund 170 Millionen US-Dollar (138 Millionen Euro). Thomas bezeichnete Plaskolite als „hervorragenden Käufer“. Einer Aussendung zufolge startet Covestro demnächst ein Bieterverfahren zum Verkauf seiner europäischen Polycarbonatplattenfabriken. Was die Anlagen im asiatisch-pazifischen Raum betrifft, werde „zu gegebener Zeit Näheres bekannt gegeben“.

 

Plaskolite mit Hauptsitz in Columbus, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Ohio, gilt als einer der größten Erzeuger von Acrylplatten in ganz Nordamerika. Der bisherige Jahresumsatz wird mit etwa 340 Millionen US-Dollar (276 Millionen Euro) beziffert. Mit der Übernahme der Covestro-Fabrik in Sheffield erringt Plaskolite nach eigenen Angaben auch eine führende Position in der nordamerikanischen Polycarbonaterzeugung. Verwendet werden Polycarbonatplatten unter anderem für Überdachungen und Leuchtreklameschilder sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln.