Entrepreneurship in der Life-Sciences-Branche

Die diesjährige Jahrestagung der ÖGMBT brachte von 15. bis 18. September nicht nur akademisch tätige Biowissenschaftler zusammen. Gemeinsam mit der LISA Vienna wurden auch Karrieremöglichkeiten in Life-Science-Unternehmen beleuchtet.

Pascale Ehrenfreund
FWF/Hans Schubert
FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund hielt einen vielbeachteten Plenarvortrag über das interdisziplinäre Fachgebiet der Astrobiologie.

 

Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) wartete heuer mit einem neuartigen thematischen Schwerpunkt auf. Neben Vortragssträngen zu allen Spielarten der Biowissenschaften – von Bioinformatik bis Pflanzenbiotechnologie, von Molekularer Diagnostik bis Onkologie – waren zwei Sessions der wissenschaftlichen Arbeit und dem unternehmerischen Umfeld in Life-Science-Startups gewidmet.

Vertreter der Unternehmen Haplogen, Activartis, Vira Therapeutics, Lexogen und Exputec zeigten die hohe Qualität der in heimischen Biotech-Firmen betriebenen Forschung. Frederick Debong (Mysugr GmbH), Sanja Selak (Origimm) und Franz Obermayr (Panoptes) berichteten aus dem Leben eines Entrepreneurs und stellten sich den teils kniffligen Fragen eines interessierten Auditoriums. Obermayr war auch Keynote Speaker des in Kooperation mit der Clusterorganisation LISA Vienna veranstalteten Life Science Circles am 17. September.  Sein Rat: Gründer sind gut beraten, sich mit einem Team, aber auch mit Investoren zu umgeben, denen man auch menschlich vertrauen kann.

 

Forschungs- und Dissertationspreise vergeben

Bereits am 15. September wurden die diesjährigen ÖGMBT Dissertations- und Forschungspreise vergeben. Die von Polymun bzw. THP gestifteten PhD Awards gingen dabei an Michael Tscherner (Department für Medizinische Biochemie, Meduni Wien), der die Rolle der Histone des Chromatingerüsts für die Virulenz der Pilzart Candida albicans untersuchte und an Christoph Hasenhindl (CD-Labor für Antikörper-Engineering, BOKU) für seine Arbeit über die thermische Stabilität gezielt designter IgG1-Antikörperfragmente.

Karoline Kollmann (Vetmed Wien), die sich mit der Rolle der Zellzyklus-Kinase CDK6 in der Tumor-Angiogenese beschäftigt hat, erhielt den von Biomin gesponserten Forschungspreis. Der von VWR gestiftete Forschungspreis wurde zu gleichen Teilen an zwei Preisträger vergeben: Christian Gruber (Austrian Centre of Industrial Biotechnology) hat Methoden der gezielten Suche nach neuen enzymatischen Aktivitäten entwickelt. Andreas Loos untersuchte, ob sich Pflanzen als Expressionssystem für IgM-Antikörper eignen. Im Anschluss gab FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreud  in einem vielbeachteten Vortrag Einblick in die Suche nach Spuren von Leben auf anderen Planeten.