Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-2

Foto:OMV 22 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 MÄRKTE & MANAGEMENT W ir machen die OMV fit für einen volatilen Markt und für die Zukunft. Wichtige Schritte haben wir bereits gesetzt.“ So umreißt Generaldirektor Rainer Seele die neue Strategie des Unternehmens, die er mit seinen Vorstands- kollegen am 18. Februar in London präsentierte. Und Seele fügte hinzu: „Die Strategie, das Produktionsvolumen um jeden Preis in die Höhe zu schrauben, ist vorbei. Wir fokussieren uns auf die hochprofitablen Barrels. Das heißt: Profitabilität geht vor Produktionswachstum.“ Vom vormaligen Ziel einer Förde- rung von 400.000 Fass Erd- öleinheiten (boe) pro Tag hat sich die OMV verabschiedet. Statt dessen soll das Produktionsni- veau durch die Wiederaufnahme der Förderung in Libyen und im Jemen auf rund 300.000 boe stabil gehalten und nicht zuletzt durch zusätzliche Fördermengen aus der Russländischen Föde- ration bis 2020 auf etwa 360.000 boe erweitert werden. Geografisch konzentriert sich das Unternehmen auf seine bereits bestehenden drei „Kernregionen“, also erstens Öster- reich und Rumänien, zweitens die Nordsee und drittens den Mittleren Osten sowie (Nord-)Afrika, also vor allem Tunesien und Libyen. Hinzu kommen „zentrale Entwicklungsregionen“, namentlich die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Abu Dhabi, der Sitz des OMV-Minderheitseigentümers IPIC, gehört, der Iran und die Russländische Föderation. Die Letztere soll durch den Erwerb eines 24,98-Prozent-Anteils an den Gebieten Achimovskoe IV/V im westsibirischen Urengoj-Feld zu einer vier- ten „Kernregion“ ausgebaut werden. Geplant ist, den diesbezüg- lichen Austausch von Vermögenswerten (Asset Swap) mit dem russländischen Gaskonzern Gasprom im kommenden Jahr abzu- schließen und die Produktion von Gas und Gaskondensat 2018 zu beginnen. Laut OMV lagern in den beiden Gebieten rund 274 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 74 Millionen Tonnen Gas- kondensat. Zum Vergleich: Die Gasmengen würden ausrei- chen, um Österreichs Jahres- bedarf von derzeit etwa 6,4 Milliarden Kubikmetern fast 43 Jahre lang zu decken. Überdies weist die OMV darauf hin, dass die Aufsuchungs-, Entwicklungs- und Produktionskosten hinsichtlich fossiler Pri- märenergieträger wie Erdöl und Erdgas in der Russländischen Föderation die niedrigsten der Welt sind: Sie liegen bei etwa zehn US-Dollar pro boe, verglichen mit elf USD/boe im Mittleren Osten und 43 USD/boe in Nordeuropa, das heißt, vor allem in der Nordsee und den angrenzenden Meeresräumen. Entscheiden über Nord Stream II Noch für 2016 plant Seele auch die endgültige Investitionsent- scheidung hinsichtlich der Gaspipeline Nord Stream II. Vorgese- hen ist, die beiden Stränge der bestehenden Nord Stream I bis Ende 2019 durch zwei weitere Stränge von 55 auf 110 Milli- „Wir wollen die hochprofitablen Barrels.“ „ Energiewirtschaft Im Widerstreit der Strategien Von Klaus Fischer Im Rahmen ihrer neuen Konzernstrategie will die OMV die Zusammenarbeit mit der Russländischen Föderation ausbauen. Das ist sinnvoll, läuft aber den energiepolitischen Plänen der EU entgegen. Verschlungene Pfade: Der Weg zur Nord Stream II erweist sich als nicht einfach.

Seitenübersicht