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Chemiereport_2016-2

33 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 MÄRKTE & MANAGEMENT Weitere 60 Millionen Euro Fördermittel erhielten die fünf BioIndustrie2021-Cluster, die Wirtschaft steuert über 60 Millio- nen Euro bei, und 30 Millionen Euro kommen aus anderen öffent- lichen Förderprogrammen. Allein das Projekt „Neue Bacillus Expressionssysteme“ erhält auf drei Jahre 760.000 Euro. Mit den Mitteln soll Bacillus subtilis (Heubazillus) für die Produktion von in Lebensmittel- und Pharmaindustrie nachgefragten Proteinen und Enzymen fit gemacht werden. In einem Projekt gelang bereits die biochemische Herstellung des natürlichen Konservierungs- stoffes Tranz-Zimtsäure aus der Aminosäure L-Phenylalanin. Insgesamt 5,8 Millionen Euro entfielen auf den Forschungsclus- ter „Enable“, dessen Ziel die Entwicklung neuartiger Produkte und Technologien für eine gesündere Ernährung in allen Lebensphasen ist. Vier bayerische Hochschulen (Technische Uni- versität München/TUM, Ludwig-Maximilians-Universität Mün- chen/LMU, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg/ FAU, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf/HSWT), das Helm- holtz Zentrum München, das Fraunhofer-Institut für Verfah- renstechnik und Verpackung, die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, die Sine-Institut GmbH und das Kompe- tenzzentrum für Ernährung sind in „Enable“ involviert. Wettbewerbsfähigkeit stärken Neben einer möglichst nachhaltigen Effizienzsteigerung in der Wirtschaft soll die Bioökonomie auch Wachstum und Beschäftigung sichern und die Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten zunehmender Globalisierung stärken. Die deutsche Regierung hat deshalb 2013 die „Nationale Politikstrategie Bioökonomie“ auf den Weg gebracht. Sie bringt die verschiedenen, von der Bioökonomie betroffenen Politikfelder zusammen und gibt die Marschrichtung vor, so zumindest das offizielle Papier. Genannt werden die Industrie- und Energiepolitik, die Agrar-, Forst- und Fischereipolitik, die Klima- und Umweltpolitik sowie die For- schungs- und Entwicklungspolitik. Unter Kritik Nicht mit Kritik an der Bioökonomiestrategie spart indessen Steffi Ober, Referentin für „Nachhaltige Forschungspolitik“ beim Naturschutzbund (NABU) und Leiterin der „Zivilgesellschaftli- chen Plattform Forschungswende“. In deutschen Medien stellt sie die Frage, woher die nötige Biomasse für all die nachhaltigen Dinge denn kommen soll. Die These der Bundesregierung, dass biologische Abfälle und Reststoffe für Industrieprodukte und nachhaltige Energie ausreichen, glaubt Ober nicht, sondern sieht eher das Problem „Konkurrenz mit dem Teller“. Eine vollständig biobasierte Chemieindustrie erscheint Ober wenig wahrschein- lich. Nur etwa 13 Prozent der chemischen Ausgangssubstanzen basieren aktuell auf Biomasse, 87 Prozent macht noch immer Erdöl aus. Hintergrundinformationen Bioökonomie-Strategie der deutschen Bundesregierung: www.bmbf.de/pub/biooekonimie.pdf Politikstrategie der deutschen Bundesregierung: www.bmbf.de/files/BioOekonomiestrategie.pdf FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG WIRTSCHAFT

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