Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-2

Foto:iStockphoto.com/haydenbird 50 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 MEDIENKOOPERATION www.LISAvienna.at LISAvienna ist die gemeinsame Life-Science-Plattform von ­austria wirtschaftsservice und Wirtschaftsagentur Wien im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, ­Forschung und Wirtschaft und der Stadt Wien. V iele Bereiche der medizinischen Diagnostik, die lange Zeit auf der visuellen Beurteilung des erhobenen Bildmateri- als beruhten, werden heute mehr und mehr durch Soft- ware-unterstützte Analyse ergänzt. Oft macht schon die Fülle der erzeugten Daten eine automatisierte Auswertung erforderlich, „Big Data“ ist das Schlagwort der Stunde. „Es geht nicht darum, Experten zu ersetzen, sondern ihnen ein Werkzeug an die Hand zu geben, das die Qualität von Entscheidungen verbessert“, be- tont Rupert Ecker, Geschäftsführer des ISO 13485-zertifizierten Wiener Unternehmens Tis- sueGnostics. Entscheidungs- Unterstützung (englisch „Deci- sion Support“) nennt der Fach- mann die damit umrissene Aufgabe. Die TissueGnostics GmbH, die mehrfach von Wirtschafts- agentur Wien und AWS geför- dert wurde, bietet Geräte für die Zell- und Gewebeanalyse an, die Mikroskopie mit digitaler Bilderzeugung und hohem Durchsatz verbinden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der ver- wendeten Software. „Die neueste Generation unserer Analy- se-Software ‚StrataQuest‘ verwendet sogenannte Analysis Lay- ers, um dasselbe Präparat aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren und z. B. Drüsengänge, bestimmte Zellen, deren Zell- kern und sogar genetische Ressourcen aufzufinden“, erläutert Ecker. Dazu kommen in jüngerer Zeit verstärkt Methoden des maschinellen Lernens zum Einsatz, mit deren Hilfe dem Compu- ter etwa beigebracht werden kann, ein Tumorareal von gesun- dem Gewebe zu unterscheiden. Das Unternehmen hat Niederlas- sungen in Rumänien und den USA, 2014 wurde gemeinsam mit einem Vertriebspartner ein Joint Venture in China eröffnet, der Exportanteil beträgt 80 Prozent. Um Entscheidungs-Unterstützung geht es auch bei der Scarle- tred Holding GmbH, die 2014 mithilfe von PreSeed-Geldern der AWS von Harald Schnidar gegründet wurde. Das Digital-Health- Start-up entwickelt Methoden der Bildanalyse, die bei der objek- tivierten Beurteilung von Hautveränderungen helfen. Hatte man dabei zunächst ausschließlich die Verwendung in klini- schen Studien im Blick, hat sich das Geschäftsfeld mittlerweile auch auf die Validierung von Kosmetik-Produkten und die klinische Routine-Diagnostik erweitert. Schnidar erklärt den Hintergrund: „Sämtliche Hautprodukte müssen von Testpersonen auf dermatolo- gische Verträglichkeit getestet werden. Unser Tool ermög- licht, von einer subjektiven Bewertung zu einer digital unterstützten Analyse zu kommen.“ Die erarbeitete Software wurde bereits CE-zertifiziert, nun sollen die Vertriebsaktivitäten international ausgebaut werden. Vergangenes Jahr hat Schni- dar im Rahmen eines „Business Accelerator“-Programms der WKO drei Monate im Silicon Valley verbracht. Das Unternehmen wurde im Rahmen einer lokalen Expo als „Best Medtech Newco- mer“ ausgezeichnet. „Das war eine hervorragende Gelegenheit, mit Investoren, Technologie-Partner und potenziellen Kunden in Kontakt zu treten“, so Schnidar. Aufbauend darauf plant Scar- letred nun eine Finanzierungsrunde in Europa, bei der man 1,5 Millionen Euro lukrieren will. Auch die Imaging-IT-Lösungen der Agfa Healthcare GmbH Medizinische Software am Standort Wien „Big Data“ im Gesundheitswesen Zahlreiche Wiener Unternehmen haben sowohl IT- als auch Gesundheitskompetenz und können so beide Welten miteinander verbinden. In vielen Bereichen der Diagnostik wird die visuelle Beurteilung des erhobenen Bildmaterials durch Software-unter- stützte Analyse ergänzt. „Es geht nicht darum, Experten zu ersetzen, sondern ihnen ein Werkzeug an die Hand zu geben, das die Qualität von Entscheidungen verbessert.“

Seitenübersicht