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Chemiereport_2016-2

An der TU Wien wird ein neues Verfahren zur CO2 -Wäsche von Kraftwerks-Abgasen entwickelt. Fotos:LindeGroup,TUWien/JuliusPirklbauer,Chemsite 68 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 CHEMIE & TECHNIK Linde Luftzerlegungsanlage für die Türkei Die Linde Group liefert an den türkischen Stahlkonzern Erdemir eine Luftzerlegungs- anlage für den Standort Iskenderun, der an dem nach ihm benannten Golf an der Nordostküste des Mittelmeers liegt. Wie die Linde AG mitteilte, wurde dies Mitte Februar in einem „Letter of Intent“ verein- bart. Vorgesehen ist, ein Joint Venture zu gründen, das die Anlage errichtet, betreibt und wartet. Sie soll 2017 in Betrieb gehen und ein Stahlwerk der Erdemir-Tochterge- sellschaft Isdemir täglich mit bis zu 1.700 Tonnen Sauerstoff und Stickstoff versor- gen. Damit wäre sie die bis dato größte, von einem Gasehersteller betriebene Luft- zerlegungsanlage in der Türkei. Für Erde- mir handelt es sich allerdings nicht nur um eine technische Premiere: Erstmals in sei- ner 50-jährigen Firmengeschichte beteiligt sich der Konzern an einem internationalen Joint Venture. C O2 wird immer öfter als Rohstoff zukünftiger industrieller Prozesse gehandelt. Schon heute dient die gasförmige Verbindung dazu, das Pflan- zenwachstum in Glashäusern zu verbes- sern. Ebenso arbeitet man daran, CO2 mithilfe geeigneter Katalysatoren als Baustein für die industrielle organische Synthese zu nutzen. Am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowis- senschaften der TU Wien arbeitet man im Rahmen eines Forschungsprojekts an einem neuen Verfahren, mit dem CO2 aus Abgasen, etwa von Wärmekraftwer- ken, abgeschieden werden kann. Bisher kamen dafür vor allem wässrige Amin- lösungen als „Waschmittel“ zum Ein- satz, aus denen das Kohlendioxid aber mit hohem Energieeinsatz wieder abge- trennt werden muss. Gerhard Schöny von der TU Wien hat gemeinsam mit Partnern von der Uni- versität für Bodenkultur und Shell ein Verfahren entwickelt, bei dem flüssige Amine zum Einsatz kommen, die auf die Oberfläche hochporöser Partikel in einem Wirbelschichtsystem aufgebracht werden. Auf diese Weise soll ein ener- gieeffizienteres CO2 -Abscheidesystem mit kompakterer Bauweise entstehen. Erste Tests im Labormaßstab waren bereits erfolgreich, nun soll an dem von Wien Energie betriebenen Kraftwerk Simmering der Einsatz im industriellen Maßstab getestet werden. TU Wien Neues Verfahren zur CO2 -Abscheidung Evonik Neue Kapazitäten für Festbett-Katalysatoren Der Chemiepark Marl wird um Kapazitäten für die Katalysator-Herstellung erweitert. D er Standort Marl nahe Reck- lingshausen hat auf dem Gebiet der Herstellung von Katalysa- toren eine jahrzehntelange Tradition. Nun erweitert Evonik die bestehen- den Kapazitäten um neue Gebäude für Entwicklung und Produktion von Katalysatoren, die in Festbettreakto- ren zur Herstellung von Grundche- mikalien zum Einsatz kommen. Nach Angaben des Unternehmens wird ein niedriger zweistelliger Millionen-Eu- ro-Betrag investiert. Im Zuge der Erwei- terung erfolgt die Errichtung einer Scale-up-Anlage, in der Katalysatorre- zepturen zunächst im Labormaßstab entwickelt und anschließend auf Pilot- aggregaten für größere Maßstäbe opti- miert werden. Für die kommerzielle Produktion investiert das Unternehmen in eine zusätzliche Formgebungsanlage, um Katalysatoren in die für die jewei- lige Anwendung optimierte Einsatz- form zu bringen. 1.700Tonnen Sauerstoff und Stickstoff sollen täglich herge- stellt werden. Große Erfahrung: Linde baut seit über 100 Jahren Luftverflüssigungsanlagen.

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