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Chemiereport_2016-3

28 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 MÄRKTE & MANAGEMENT Bild:BMLFUW/AlexanderHaiden E s war einer der Aufreger der letzten Wochen: Rund 760.000 Tonnen Le- bensmittelabfälle und -verluste fal- len jedes Jahr in Österreichs Haushalten, der Außer-Haus-Verpflegung sowie dem Handel an. Dies geht aus dem von WWF und Mutter Erde präsentierten Lagebericht des Österreichischen Ökologie-In- stituts hervor. Und das ist bei weitem nicht alles: auch in der Lebensmittelindustrie werden Lebensmittel weggeschmissen oder anderweitig verwertet. „Dazu gibt es jedoch für Österreich keine genauen Zahlen“, sagt Christian Pladerer vom Öko- logie-Institut. Gering sind diese Mengen nicht. Schätzungen zufolge liegen die Ver- luste in der deutschen Lebensmittelindus- trie bei 1,85 Millionen Tonnen pro Jahr, eine schwedische Studie geht von 171.000 Tonnen pro Jahr an vermeidbaren Le- bensmittelabfällen in der Lebensmittelin- dustrie aus. Dem Datenmangel in Österreich soll nun abgeholfen werden. In einem von Lebensmittelcluster Niederösterreich und Ökologie-Institut initiierten Pro- jekt, das zu Jahresbeginn begann und bis Mitte 2017 läuft, soll gemeinsam mit dem Lebensmittelcluster Oberösterreich, der Pulswerk GmbH sowie der FH Wie- ner Neustadt, Campus Wieselburg eine Hochrechnung über die Abfälle bei den heimischen Lebensmittelproduzenten angestellt werden. Dabei geht es allerdings nicht um die Produktion per se – Pladerer: „Ich gehe davon aus, dass die heimischen Betriebe effizient produzieren“ – , sondern um fertige, genießbare Lebensmit- tel am Ende des Herstellungs- prozesses, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht in den Handel gelangen. „Etwa, weil falsch etikettiert wurde oder weil die Qualitätskontrolle nicht passt“, so Pladerer. Dafür werden derzeit zum einen Leitbetriebe als Partner gesucht, Weniger wegwerfen: Die Menge der Lebensmittel im Abfall soll bis 2018 um mindestens 20 Prozent sinken. Lebensmittelverschwendung Wertschätzung statt Geringschätzung Bis 2018 soll in Österreich die Zahl der Lebensmittelabfälle um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Damit das gelingt, braucht es vor allem eines: mehr Wertschätzung. Von Ursula Rischanek 370.000 Tonnen Lebensmittel entsorgen österreichs Haushalte pro Jahr

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