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Chemiereport_2016-3

45 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 LIFE SCIENCES Bild:iStockphoto.com/daizuoxin S tart-ups mit Großunternehmen im Pharmabereich („Big Pharma“) auf kurzem Weg zu vernetzen und ihnen den Weg in den Markt erleichtern – diesem Zweck dient die „Phar- mig Biotech Plattform“, die kürzlich in Wien offiziell vorgestellt wurde. Harald Mahrer, Staatssekreträr im Wirtschaftsministe- rium, konstatierte, Österreich habe als Standort für Biotech-Unter- nehmen international einen hervorragenden Ruf. Letzten Endes müsse die Forschung dem Technologietransfer und der Entwick- lung verwertbarer Produkte dienen. Im in- ternationalen Standortwettbewerb bleibe Österreich nur eine Chance: „Wir müssen wieder zum Innovation Leader werden. Dem ist alles unterzuordnen.“ Aus diesem Grund begrüße er die neue Biotech-Platt- form. Wolfram Schmidt, Chef von Roche in Österreich, betonte, auch die großen Pharmaunternehmen wollten im Forschungsbe- reich „nicht mehr alles selber erledigen. Die Forschung ist ja sehr schnelllebig geworden. Daher sind wir für Kooperationen offen“. Wichtig sei dabei, zwischen „Big Pharma“ und den neuen Bio- tech-Unternehmen eine „gemeinsame Sprache“ zu finden. Nicht zuletzt dem solle auch die Plattform dienen. Dass sich die Koope- rationen lohnen könnten, ist unter Experten unumstritten: Schon derzeit erwirtschaftet Österreichs Pharma- und Biotech-Branche rund 10,33 Milliarden Euro Jahresumsatz. Consultant für Start-ups Wie Helga Tieben, Director Regulatory, Compliance & Innova- tion, dem Chemiereport erläuterte, müssen Start-ups, die die Bio- tech-Plattform nutzen wollen, außerordentliche Mitglieder der Pharmig werden. Damit steht ihnen deren „voller Leistungsum- fang“ zur Verfügung. Insbesondere werden sie in sämtliche Infor- mationskanäle eingebunden und erhalten unter anderem alle Neuigkeiten hinsichtlich regulatorischer sowie gesetzgeberischer Entwicklungen. Überdies unterstützt sie die Pharmig bei Behör- denkontakten sowie verwaltungstechnischen und rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Unternehmensgründung. „Wir agieren wie eine Art Consultant für die Start-ups“, sagte Tieben. Laut Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber ist die Plattform nicht zuletzt als „Ort der Begegnung“ zwischen „Big Pharma“ und den Start-ups zu verstehen. Etwa zwei- bis drei Mal pro Jahr sind „Plattformtreffen“ größeren Umfangs geplant. Das erste davon findet am 22. September in Wien statt. Daneben gibt es kleinere Veranstaltun- gen. Auch werden den Start-ups Trainings im Rahmen der Pharmig Academy ange- boten. Wesentlich beteiligt an der Etablie- rung der Plattform war laut Pharmig Karl Altenhuber, der geschäftsführende Gesellschafter der Epsilon 3. Das Unternehmen mit Sitz in Wien befasst sich mit neuen Wegen der Medikamentenentwicklung (Drug Repositioning). Laut Alten- huber wurde die Biotech-Plattform in der Pharmig eingerichtet, weil diese „die pharmazeutische Industrie in Österreich reprä- sentiert. So bekommen Jungunternehmer aus der Biotech-Szene eine Interessenvertretung und werden auch auf operativer Ebene beraten“. Stimmung verbessern Stichwort Interessenvertretung: Grundsätzlich ist es laut Huber notwendig, in der Bevölkerung eine positive Stimmung gegenüber Wissenschaft und Wirtschaft zu erzeugen. Diesbe- züglich sei noch „viel Nachhilfe“ erforderlich. Dem stimmte auch Mahrer zu: „Wir müssen für das Unternehmertum mehr tun.“ Unter Hinweis auf die „Panama Papers“ bedauerte Mahrer, die Wirtschaft als Ganze werde einmal mehr „wegen einiger Speku- lanten geprügelt. Aber wir brauchen die Unternehmen, damit die Menschen dort arbeiten können“. Pharmig gründet „Biotech-Plattform“ Der Branchenverband der Pharmaindustrie will die Kooperation zwischen Start-ups und Großunternehmen erleichtern und Hilfe beim Markteintritt bieten. 10,33 Milliarden Euro setzt Österreichs Biotech-Branche um. Lieber gemeinsam: „Big Pharma“ ist an Kooperationen mit Start-ups interessiert.

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