Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-3

60 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 LIFE SCIENCES Bild:iStockphoto.com/muchomor B ei der Vergabe von Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) mischten diesmal österreichische Forscher aus dem Bereich Life Sciences und ihres Um- felds ordentlich mit. Insgesamt acht Wissenschaftlern wurden die Förderungen in der Höhe von jeweils rund 2,5 bis drei Milli- onen Euro für ihre Projekte zuerkannt. Jan-Michael Peters, wis- senschaftlicher Direktor des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP), untersucht die Rolle spezieller Proteinkomplexe (Kohe- sine) bei der Zellteilung. Ebenfalls vom IMP kommt Tim Clausen. Er und seine Kol- legen befassen sich damit, „wie Bakterien- zellen fehlerhaft gefaltete Proteine identi- fizieren und abbauen können“, teilte das IMP mit. Bereits zum zweiten Mal einen Advanced Grant erhielt Jürgen Knoblich, stellvertretender Leiter des Instituts für Molekulare Biotechno- logie (IMBA). Er analysiert die Entwicklung des menschlichen Gehirns und seiner Erkrankungen anhand von dreidimensiona- len Modellen, die aus pluripotenten menschlichen Stammzellen hergestellt werden. Krebszellen und Neuronen Mit der Immunmodulation des angeborenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung beschäftigt sich Maria Sibilia, die Leite- rin des Instituts für Krebsforschung der MedUni Wien. Sibilias Arbeitsgruppe identifizierte in Mausmodellen zwei mole- kulare Mechanismen, durch deren Modu- lationplasmazytoide dendritische Zellen (pDC) und Tumor-assoziierte Makropha- gen (TAM) das Wachstum von Krebszellen hemmten. Zum einen konnten Tumorzellen direkt durch pDCs getötet werden. Zum anderen erkannten die Forscher, dass die EGFR-exprimierenden (EGFR +)-TAMs die Tumorgenese fördern. Nun sollen Mechanismen gefunden werden, um pDCs sowie TAMs dazu zu bringen, das Tumorwachstum zu bremsen. Giulio Superti-Furga, Wissenschaftlicher Direktor des CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichi- schen Akademie der Wissenschaften und Professor für Medical Systems Biology an der MedUni Wien, erhielt die ERC-Förde- rung für ein Projekt mit dem Arbeitstitel „Game of Gates“. Dabei erforscht er die Bestandteile in der Zellmembran, die für den Transport gelöster Stoffe in die Zellen verantwortlich sind. Er will die „Spielregeln“ herausfinden, nach denen die Zellen ihre „Tore“ (SoLute Carrier Proteine bzw. SLCs) öffnen und schlie- Forschung vom Feinsten: Mit den ERC-Grants werden besonders innovative Projekte gefördert. Der ERC Advanced Grant gilt als wichtigste europäische For- schungsförderung und wird durch ein international besetztes Gut- achtergremium aus hochrangigen Experten vergeben. Jeder der prestigeträchtigen Grants ist mit 2,5 bis drei Millionen Euro dotiert. Ausbezahlt wird das Geld über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Unterstützung geht an gut etablierte Wissenschaftler für ambitio- nierte Projekte, die ein hohes Innovationspotenzial aufweisen. ERC Advanced Grants 2,5 bis 3 Millionen Euro gibt es für jedes Projekt. ERC Advanced Grants Österreich sahnt ab Acht Forscher im Bereich der Life Sciences und ihres Umfelds erhielten heuer die begehrten Förderungen des Europäischen Forschungsrats.

Seitenübersicht