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Chemiereport_2016-4

12 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 MÄRKTE & MANAGEMENT 0 5 10 15 20 13,44 12,05 14,04 14,45 15,13 14,78 14,90 14,86 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Angaben in Mrd. Euro Quelle: Statistik Austria/Berechnungen FCIO Jahresbilanz der Chemischen Industrie Österreichs FCIO fordert gezielte Reformen Die österreichische Chemieindustrie gewährt der neuen Bundesregierung einen Vertrauensvorschuss. Sie erwartet aber auch einen „Change-Management-Prozess“, um das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort wiederherzustellen. Nach etwa einem Jahr sollten Ergebnisse sichtbar sein. Mit 14,86Mrd. Euro Produktionswert ist die Chemiebranche der zweitgrößte Industriesektor Österreichs. Stagnation: Seit 2013 stagniert der Produktionswert der österreichischen Chemieindustrie. E inen „Change-Management-Prozess mit einer Roadmap, einem klaren Zeitplan und laufendem Controlling“ for- dert der Fachverband der Chemischen Industrie Öster- reichs (FCIO) von der neuen Bundesregierung. Mit diesem Pro- zess müsse das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Österreich wiederhergestellt werden, erläuterte FCIO-Obmann Hubert Cu- lik am 20. Mai bei der Jahresbilanzpressekonferenz des Verban- des in Wien. Ihm zufolge sollte die Bundesregierung in etwa so vorgehen „wie Bundeskanzler Christian Kern in seiner vorigen Funktion bei den ÖBB“. Die Frage, ob Kern und das neue Regie- rungsteam einen „Vertrauensvorschuss“ genießen, bejahte Cu- lik: „Nach den ersten 100 Tagen sollten wir erkennen können, wohin die Entwicklung geht. Nach etwa einem Jahr würden wir gerne Ergebnisse sehen.“ Die „Reformbaustellen“, darunter der Bürokratieabbau, die Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie die Bildungsreform, seien richtig erkannt worden. Nun gelte es, gezielt und entschlossen zu handeln. Culik erläuterte, die Chemiebranche habe sich zwar von der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/09 gut erholt. Seit 2013 stagniere sie indessen, und dies trotz guter Rahmenbedin- gungen, wie dem schwachen Euro, den gesunkenen Erdölpreisen sowie den niedrigen Zinsen. Von 2014 auf 2015 sei der Produkti- onswert der FCIO-Mitgliedsbe- triebe um 0,3 Prozent auf 14,86 Milliarden Euro gesunken. Die Investitionen verminderten sich um 18,3 Prozent auf 571 Millionen Euro. FCIO-Geschäftsführe- rin Sylvia Hofinger fügte hinzu, die Chemieindustrie sei nach der Maschinen- und Metallwarenbranche der zweitgrößte Wirt- schaftssektor Österreichs: „Daher haben Entwicklungen, die uns treffen, natürlich Gewicht weit über die Branche hinaus.“ Laut Culik ist es daher umso wichtiger, den Wirtschaftsstand- ort Österreich nun durch Reformen wieder fit zu machen. Neue Belastungen wie etwa eine Wertschöpfungsabgabe („Maschinen- steuer“) dürfe es nicht geben, sagte Culik auf Anfrage des Chemi- ereport. TTIP wünschenswert Notwendig ist ihm zufolge dagegen, das geplante Handelsab- kommen mit den USA (TTIP) abzuschließen. Mit dem Abkommen entstehe die „weltweit größte Freihandelszone mit rund 800 Mil- lionen Konsumenten. Diese Chance sollten wir uns nicht entge- hen lassen.“ Dies gilt laut Culik umso mehr, als die Exportquote der österreichischen Chemieindustrie bei rund 70 Prozent liegt. Ihm zufolge findet die Globalisierung unausweichlich statt. Es gelte daher, ihr sachlich zu begegnen, statt Emotionen zu schü- ren. Hofinger ergänzte, die jüngst von einer „Non-Government Organization“ (NGO) veröffentlichten Dokumente zu den TTIP-Verhandlungen zeigten, „das Ganze ist viel harmloser, als immer behauptet wird. Insofern müssten wir der NGO eigent- lich dankbar sein“. Wie die Doku- mente ihr zufolge klarmachen, sollen die bestehenden Schutz- niveaus beiderseits des Atlantiks aufrecht bleiben. Die Behörden der beiden Wirtschaftsräume könnten sich indessen leichter abstimmen, wenn es um die Behandlung besonders risikoreicher Stoffe gehe. Überdies lie- ßen sich Doppelgleisigkeiten bei den Zulassungsverfahren ver- meiden, womit auch eine große Zahl von Tierversuchen unter- bleiben könne. „Letzten Endes geht es um viele harmlose Bild: iStockphoto.com/MicrovOne, Chemiereport

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