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Chemiereport_2016-4

AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.4 MÄRKTE & MANAGEMENT telpackungen von der Herstellung bis zum Endverbraucher? Die Umsetzung erfolgt gemäß der einschlägigen EU-Richtlinie bis zum 9. Februar 2019. Wir tun bereits die ersten konkreten Schritte zum Aufsetzen der Organisationsstruktur und zum Ein- binden der Versorgungskette. Die Kosten für die Umsetzung, die ja von der Pharmaindustrie getragen werden, belaufen sich in Österreich auf mehrere Millionen Euro. Genauer kann ich das noch nicht sagen, weil die Details erst in den Businessplänen fixiert werden müssen. CR: Wie steht die österreichische Pharmaindustrie zu TTIP, dem geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und den USA? Das spielt sich im Moment auf einer politischen Ebene ab, die nicht die unsere ist. Wir sind als Vertreter der österreichischen Pharmaindustrie natürlich primär daran interessiert, Rahmen- bedingungen zu schaffen, die für uns vorteilhaft sind. Klar ist auch, dass noch sehr viel Unverständnis und Polemik hinter die- sem Thema steckt. CR: Die Pharmig beklagte kürzlich die mangelhafte Unterstüt- zung durch den öffentlichen Sektor im Bereich der klinischen Studien.Woran fehlt es konkret? Klinische Studien sind mit sehr viel Risiko verbunden. Oft ist es für die öffentlichen Stellen, die die Studien finanziell unterstüt- zen sollen, nicht leicht ersichtlich, welches Potenzial und wel- che Möglichkeiten diese aufweisen. Deshalb ist es wichtig, den Dialog mit Spezialisten aus dem pharmazeutischen Bereich zu suchen, um sinnvoll investieren zu können. CR: Im Zusammenhang mit der ab 2018 geltenden Clini- cal Trials Regulation spricht sich die Pharmig dafür aus, in Österreich ein entsprechendes Pilotprojekt durchzuführen. Worum geht es dabei? Länder wie Belgien, Deutschland, Frankreich und Spanien füh- ren bereits solche Pilotprojekte durch. Sie versuchen, sich auf die Veränderungen einzustellen, die die Regulation mit sich bringt, und die damit verbundenen Veränderungen zu evaluie- ren. Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert, wenn sich auch Österreich diesbezüglich engagieren würde, weil das Startvor- teile für die Zeit ab 2018 brächte. Im Moment ist Österreich noch ein ganz gutes Land, um klini- sche Studien durchzuführen. Wir haben die Ethikkommission, wir haben wirklich Profis in den Kliniken, die sehr rasch agie- ren. Aber wir müssen uns bemühen, diesen Wettbewerbsvorteil zu halten, damit mehr klinische Studien nach Österreich kom- men. So können wir sicherstellen, dass neue innovative Medika- mente frühzeitig verwendet werden. Im Zuge der Studien wird die Medikation ja zur Verfügung gestellt. Somit wird der Kosten- träger überhaupt nicht belastet. CR: Stichwort Gesundheitsreform. Es besteht der Eindruck, diese gehe nicht mehr voran. Richtig. Die Gesundheitsreform ist leider zum Stillstand gekom- men. Nach wie vor wendet Österreich rund 38,6 Prozent der Gesundheitsausgaben für den stationären Bereich auf und stellt Geld zur Verfügung, das entsprechend einer manchmal nicht ganz nachvollziehbaren Planung verwendet wird. Da bestehen Ineffizienzen, die gestoppt gehören. Deswegen sind wir sehr ent- täuscht, dass die Reform stehengeblieben ist und werben dafür, sie wieder in Gang zu bringen. CR: Müsste Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ver- stärkt tätig werden? Ich schätze Sabine Oberhauser sehr und bekenne mich voll dazu, weiterhin partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. (kf)

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