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Chemiereport_2016-4

24 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 MÄRKTE & MANAGEMENT Bild: iStockphoto.com/tmeks E ine positive Bilanz des ersten Jahrs der Umsetzung des „Zero Pellet Los- s“-Pakts zieht auch Karl Kienzl, der stellvertretende Geschäftsführer des Um- weltbundesamtes. Sehr zu begrüßen ist ihm zufolge, dass in jedem der beteiligten Unternehmen eine Person für den Pakt verantwortlich ist und sich regelmäßig mit ihren Kolleginnen und Kollegen zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch trifft. Kienzl: „Aus Fehlern kann man ja ebenso lernen wie aus Best-Practice-Bei- spielen.“ Bei bisher zwei Betriebsbesich- tigungen gewannen die Umweltbundes- amt-Experten ihm zufolge den Eindruck, „dass die Unternehmen mit dem Thema Plastikabfall sehr sorgfältig umgehen“. Kienzl selbst nahm am Besuch bei der Borealis in Linz sowie an der Visite von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella und Umweltminister Andrä Rupprechter im Borealis-Werk Schwechat teil: „Da hat man einen extrem guten Eindruck. Das Bewusstsein ist offenbar wirklich gestei- gert worden.“ Sinnvoll wäre laut Kienzl, nach etwa zwei bis drei Jahren zu unter- suchen, wie sich der Pakt auf den Eintrag industrieller Kunststoffabfälle in die Ge- wässer tatsächlich auswirkt. Die bisheri- gen diesbezüglichen Angaben der Unter- nehmen beruhen im Wesentlichen auf Schätzungen. Das Umweltbundesamt wurde vom Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ersucht, an der Evalu- ierung der bisher getätigten Maßnahmen und an der Erstellung des diesbezüglichen Berichts teilzunehmen. Eine formelle Rolle bei der Umsetzung des „Zero Pellet Loss“-Pakts hat das Umweltbundesamt als Empfänger des Berichts. Überdies war das Thema „Kunststoffabfall in Gewäs- sern“ mehrmals Gegenstand von Debat- ten im Umweltausschuss des Nationalrats, denen auch Umweltbundesamt-Experten zur Beratung beigezogen wurden. Kienzl zufolge ist es unabdingbar, die Entwick- lungen auf europäischer sowie globaler Ebene im Auge zu behalten: „Wir haben in Österreich zwar einige Möglichkeiten, einzugreifen. Aber die großen Belastungs- ströme, die letztlich zu den Plastikinseln in den Weltmeeren führen, kommen auf internationaler Ebene zustande.“ Das Umweltbundesamt behandelt diese Prob- lematik unter anderem auch im Netzwerk der europäischen Umweltagenturen, die nicht zuletzt an einheitlichen Monitoring- methoden für die Stoffströme arbeiten. Nur auf Basis solcher Verfahren ist es laut Kienzl möglich, Ansatzpunkte für Lösungen zu finden: „Wenn es uns gelingt, Techniken zu entwickeln, mit denen wir den Eintrag von Plastikabfällen aus der Industrie in Gewässer so weit wie mög- lich vermeiden können, können wir diese exportieren. Und dann haben wir gewon- nen – auch wirtschaftlich.“ Kreislaufwirtschaft tut not Letzten Endes gilt es laut Kienzl, Kunststoffabfälle „Extrem guter Eindruck“ Das Umweltbundesamt bewertet das erste Jahr der Umsetzung des „Zero Pellet Loss“-Pakts als positiv. Letztlich kann das Problem Plastikabfall in Gewässern aber nur international gelöst werden. 1. Sicherstellung, dass an allen Ladestellen Auf- fangkörbe ver- wendet werden 2. Strategische Platzierung von Granulatbehäl- tern zur Entsor- gung vor Ort 3. Überprüfung aller Gullys auf korrekt instal- lierte Siebe 4. Sorgfältige Ver- siegelung von Massengutbe- hältern vor der Verschiffung 5. Kontrolle von Massengut- behältern auf saubere Leerung 6. Sicherstellung, dass das Dach der Silowagen nach dem Beladen frei von Granulat ist „Die Unternehmen gehen mit dem Thema Plastik- abfall sehr sorgfältig um.“

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