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Chemiereport_2016-4

45 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 COVERTHEMA Bilder: IMC FH Krems, Medaustron nenen Publikationen, die mich inter- essieren, zu lesen. Das muss dann durch- dacht und auf die eigene Arbeit bezogen werden – wenn man da kein individuel- les Interesse an dem Projekt hat, funktio- niert das nicht. Wenn PhD-Studenten oder Postdocs die Wissenschaft verlassen und in die Industrie gehen, gehen daher viele Ideen wieder verloren. Aber dort werden halt Fixanstellungen geboten, während man in der Wissenschaft meist projektge- bunden finanziert wird. CR: Herr Hug, Sie sind vergangenen September zum medi- zinischen Leiter des Ionentherapiezentrums Medaustron berufen worden. Was hat Sie an dieser Position gereizt? Ich habe die Entwicklung der Partikeltherapie bereits in den frühen 90er-Jahren in einem Labor an der Harvard Univer- sity kennengelernt und seither an verschiedenen Zentren, vor allem in den USA, vorangetrieben. In den Vereinigten Staaten gibt es aber noch kein Zentrum, an dem so wie bei Medaus- tronnebenProtonenauchKohlenstoffionenzurVerfügung Innovationsdynamik in der Medizin Therapieentwicklung mit langem Atem Eugen Hug ist medizinischer Leiter von Medaustron und einer der Pioniere der Ionentherapie-Entwicklung. Aus seinen Erfahrungen kann er interessante Schlüsse auf die Innovationsdynamik in der Medizin ziehen. Gegenüber herkömmlicher Strahlentherapie kann der Wirkungsort von Ionenstrahlen viel präziser definiert werden. Rita Seeböck Rita Seeböck leitet ein im Rahmen der För- derschiene „Femtech“ der FFG gefördertes Forschungsprojekt an der IMC Fachhoch- schule Krems. Dabei beschäftigt sie sich mit molekularen Unterschieden in der Ent- stehung und Therapie von Lungenkrebs bei Frauen und Männern. Seeböck ist selbst Absolventin des Studiengangs Biotech- nologie an der IMC FH Krems und hat im Anschluss daran an der Universität Inns- bruck dissertiert und einen Postdoc-Auf- enthalt in Spanien absolviert. Unterschiede zwischen Frauen und Männern Das Risiko, an nicht-kleinzelligem Lungen- karzinom zu erkranken, ist bei gleichem Rauchverhalten bei Frauen dreimal so hoch wie bei Männern. Das hat zum Teil hormonelle Gründe, zum Teil liegt es am häufigeren Auftreten von Mutationen in wichtigen Krebsgenen. Eine neue Genera- tion von Arzneimitteln einer personalisier- ten Tumortherapie berücksichtigt nicht nur den Mutationsstatus solcher Krebs- gene sondern auch epigenetische Verän- derungen, von denen schon lange bekannt ist, dass sie geschlechtsspezifische Unter- schiede zeigen. Derartige Unterschiede werden an der IMC FH Krems anhand von archivierten Gewebeproben von Lungen- krebspatientinnen und -patienten unter- sucht. Darauf aufbauend sollen genderge- rechte Modelle der Krebsentstehung und -therapie entwickelt werden.

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