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Chemiereport_2016-4

64 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 CHEMIE & TECHNIK Bild:ThyssenKrupp D as deutsche Bundesministerium für Bildung und For- schung (BMBF) hat ein Projekt zur stofflichen Nutzung von CO2 aus Stahlwerksabgasen gestartet. Bei „Carbon2Chem“ werden 20 Millionen CO2 aus einem der größten Stahlwerke Deutschlands, betrieben von ThyssenKrupp in Duisburg, zur Methanolerzeugung genutzt. Laut BMBF entspricht dessen Koh- lendioxidausstoß rund „zehn Prozent der jährlichen CO2 -Emissi- onen der deutschen Industrieprozesse und des verarbeitenden Gewerbes“. Die Methanolerzeugung erfolgt durch Reaktion des CO2 mit Wasserstoff, der durch Elektrolyse aus Wasser gewon- nen wird. Die dafür notwendige elektri- sche Energie liefern deutsche Ökostrom- anlagen, darunter Windparks. An dem Projekt sind 17 Partner beteiligt, darunter Bayer, BASF, Clariant, Evonik, die Linde AG und Siemens. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion sowie beim Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietech- nik. Das BMBF fördert das Projekt mit 60 Millionen Euro. Sollte dieses erfolgreich verlaufen, wird bis 2025 eine Demonstrations- anlage errichtet, die mehr als 100 Millionen Euro kostet. Für die anschließende Kommerzialisierung der Technologie haben die Projektpartner rund eine Milliarde Euro veranschlagt. Export geplant Geplant ist, die Technologie auch im Ausland zu verkaufen. Die Abgase der meisten großen Stahlwerke in aller Welt haben eine ähnliche Zusammensetzung wie jene im Duisburger Werk von ThyssenKrupp. Aus diesem Grund könnte das dort in Ent- wicklung befindliche Verfahren auch für deren Betreiber inte- ressant sein. Johanna Wanka, die deutsche Bundes- ministerin für Bildung und Forschung, verlautete, der Wohlstand ihres Landes hänge maßgeblich von der hiesigen Stah- lindustrie und ihren rund 90.000 Beschäf- tigten ab. Autos, Häuser und Maschinen entstehen aus den 43 Millionen Tonnen Stahl, die die Branche jährlich produ- ziert“. Es gelte, deren Wettbewerbsfähigkeit auch nach dem Klimaabkommen von Paris vom vergangenen Dezember zu sichern. Dazu seien neue Technologien zur Vermeidung von CO2 -Emissionen notwendig. Mit Carbon2Chem würden solche entwickelt. (kf) Carbon2Chem: Stahlindustrie in Zeiten der Klimapolitik langfristig absichern Technologieentwicklung „Sauberer“ Stahl mit „Carbon2Chem“ Mit Unterstützung des Berliner Forschungsministeriums entwickelt die deutsche Chemieindustrie für die Stahlindustrie ein Verfahren zur stofflichen Nutzung von CO2 -Emissionen. 90.000 Beschäftigte hat die deutsche Stahlindustrie.

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