werden kann“, erzählt Dominik Kohl, Fun- ding-Spezialist bei Schiebel. Unterstützt wurde Schiebel dabei von der Firma Haum- berger Fertigungstechnik, einem auf Son- der maschinenbau und Lohnfer tigung spezialisierten Unternehmen aus dem nie- derösterreichischen Judenau. „Wir haben bei Engineering und Druck mitgewirkt und das Design in Richtung der additiven Fer- tigung weiterentwickelt“, erzählt Wolfgang Haumberger, der Geschäftsführer des Un- ternehmens. Vom Ergebnis zeigen sich die beiden Techniker durchaus angetan: „Wir konnten gegenüber konventionell gefertig- ten Teilen 38 Prozent Gewichtsersparnis bei hoher Formstabilität der erzeugten Bauteile erzielen.“ Zusammenspiel entlang der Wertschöpfungskette erforderlich Das in Groß-Siegharts im Waldviertel be- heimatete Unternehmen TEST-FUCHS hat andere Ziele verfolgt: „Bei uns stand nicht der Leichtbau, sondern die Funktionsinteg- ration im Fokus“, erzählt Konstruktionslei- ter Georg Ruzicka. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von Prüfanla- gen sowie „Ground Support Equipment“ für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Beson- ders hohe Anforderungen werden dabei an hydraulisches Messequipment gestellt, das für Tests bei hohen Temperaturen und Dru- cken eingesetzt wird. Derzeit kommen kon- ventionell gefertigte Hydraulik-Messblöcke zum Einsatz – im Zuge des Projekts wollte man wissen, welche Auswirkungen es hat, diese Komponente im 3D-Druck zu erzeu- gen. Mit eindrucksvollen Ergebnissen: „Die Eignung für die Hochdruckmessung wurde hausintern simuliert. Wir konnten den Bau- teil mit bis zu 1.500 bar belasten, das ent- spricht dem, was auch mit konventioneller Fertigung möglich ist“, so Ruzicka. Dass ein gutes Zusammenspiel über die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungs- kette hinweg ein wesentlicher Faktor für die Qualität des Ergebnisses ist, betonen alle, die am Projekt teilgenommen haben: „Es war wichtig, dass wir gemeinsam mit FO- TEC und Hirtenberger die Teilegeometrie schon zu Beginn auf die additive Herstel- lung ausgelegt haben“, meint etwa Georg Kalss von Franz Haas Waffelmaschinen. Das Format eines Kooperationsprojekts erleichterte dabei das gemeinsame Lernen und den Austausch zwischen verschiede- nen Anwendern: „Hier saßen keine direkten Konkurrenten am Tisch, jeder Teilnehmer kommt aus einer anderen Branche“, weist Loibl auf einen wichtigen Faktor hin, der die Hemmschwelle, sich zu öffnen, reduziert. „Es ist gut, über den Tellerrand hinauszuse- hen und neue Ideen zu entwickeln. Davon können alle Teilnehmer an so einem Projekt profitieren“, meint auch Schiebel-Experte Dominik Kohl. Und Gerhard Böhm ergänzt aus SMC-Sicht: „Ein solches Projekt erwei- tert das Portfolio an Bildern, die man abruft, wenn man die möglichen Technologien für die Herstellung eines bestimmten Bauteils durchspielt.“ cluster niederösterreich Ansprechpartner: Benjamin Losert ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH Tel.: +43 2742 9000-19669 E-Mail: b.losert@ecoplus.at DAS PROJEKT In „AM4Industry“, einem im Rahmen des CORNET-Programms finanzierten Koope- rationsprojekts, kamen Unternehmens- und Forschungspartner aus Österreich, Deutschland und Belgien zusammen, um auszuloten, unter welchen Bedingungen additive Fertigungsverfahren für ihre kon- kreten Anwendungsfälle interessant sein können. Jedes der beteiligten Unterneh- men definierte einen Use Case, der von den Projektpartnern aus dem Forschungs- bereich auf seine Eignung für die additive Fertigung analysiert wurde. Der Mechatro- nik-Cluster fungierte von österreichischer Seite als Konsortialführer. Österreichische Forschungspartner: FOTEC GmbH, JKU Linz, Montanuniversi- tät Leoben, RHP Technology Österreichische Unternehmenspartner: 3DCeram, A AC, Agru, Aim3D, Antolin, Bibus, Cera Medical, Engel, Ernst Wittner, Evo-Tech, Fertinger, Franz Haas Waffel- maschinen, Geberit, GW St. Pölten, Hage, H au m b e rg e r, H W B , In d at , Ko s t we in Maschinenbau, Mark, O.K.+Partner, R&D, Schiebel, Schörfer, SG Concepts, SMC, Test-Fuchs, Voith, Waagner Biro, Zimtec, ZKW www.am4industry.com DER MECHATRONIK-CLUSTER Der Mechatronik- Cluster (MC) ist ein branchenübergreifendes Netzwerk zur Stärkung der Innovationskraft und inter- nationalen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau sowie in verwandten Wirt- schaftszweigen, wie dem Geräte - und Apparatebau, Technologiekomponenten- Zulieferern, Forschungs- und Entwick- lungs- sowie Bildungseinrichtungen. Trä- gerorganisationen sind Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. r e g r e b n e h c u a R a n n A / t r o p e r e m e h C i www.mechatronik-cluster.at : d l i B