FCIO: Innovationen sollen sich lohnen

Anlässlich des Jobabbaus bei Shire in Niederösterreich präsentiert der Fachverband der Chemieindustrie seine Forderungen zur Unterstützung der Pharmabranche.

FCIO-Geschäftsführerin Sylvia Hofinger
Foto: FCIO
FCIO-Geschäftsführerin Sylvia Hofinger: nötige Therapien den Patienten bereitstellen

 

Im Wesentlichen zwei Forderungen erhebt der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) anlässlich des geplanten Jobabbaus beim angloamerikanischen Pharmakonzern Shire in Orth an der Donau: Erstens sollen die (österreichischen) Krankenkassen die Kosten für neue Medikamente auch dann erstatten, wenn diese außergewöhnlich hoch sind. Zweitens wünscht der FCIO, dass die EU den Patentschutz für die Pharmaindustrie in der bestehenden Form aufrechterhält. Grundsätzllich brauche die Branche „eine Sicherheit, dass sich Innovation auszahlt“, verlautete FCIO-Geschäftsführerin Sylvia Hofinger in einer Aussendung.

 

Zur ersten Forderung des FCIO erläuterte Hofinger, die Krankenkassen müssten „ihrer Aufgabe nachkommen, die von den Ärzten als wirkungsvoll und nötig verschriebenen Therapien für die Patienten zur Verfügung zu stellen“. Ohnehin unterstütze die Pharmaindustrie die Kassen bei der Deckung der Arzneimittelkosten. Hofinger verwies in diesem Zusammenhang auf die 125 Millionen Euro, die die Branche auf Basis des Rahmenpharmavertrags 2016 bereitstellte.

 

Was das EU-Patentrecht im Hinblick auf die Pharmaforschung angeht, plant die EU-Kommission eine Evaluierung und eventuell eine Überarbeitung der derzeitigen Vorschriften. Dies soll letztlich auch zu einer Senkung der Medikamentenkosten beitragen. Hofinger kann diesen Überlegungen jedoch wenig abgewinnen. Ihr zufolge „ermöglicht und belohnt das derzeitige Patentsystem die langjährige, intensive Forschungstätigkeit der Pharmaindustrie und garantiert damit die Wettbewerbsfähigkeit im Welthandel. Es bildet den Rahmen, der die EU an die Spitze der pharmazeutischen Innovation und unter die besten wissensbasierten Volkswirtschaften gebracht hat. Eine Veränderung des aktuellen Systems gefährdet unseren Wohlstand und unzählige Arbeitsplätze.“