Fukushima: Radioaktivitätsleck abgedichtet

Der Betreiberfirma des schwer beschädigten japanischen Kernkraftwerks ist es gelungen, den Austritt schwer radioaktiven Wassers in die See zu stoppen. Die Lage bleibt jedoch weiterhin äußerst ernst. Fukushima: Radioaktivitätsleck abgedichtet <% image name="FukushimaI_Web01" %> <small><b>Kernkraftwerk Fukushima I:</b> Fortschritte bei den Sicherungsarbeiten, aber weiterhin keine Entspannung der Lage; Das Bild wurde vor dem Unfall vom 11. März aufgenommen. <i>Foto: Tepco</i></small><p> <a href=http://www.tepco.co.jp/en/ target=“_blank>Tokyo Electric Power (TEPCO)</a>, dem Betreiber des schwer beschädigten japanischen Kernkraftwerks Fukushima Daiichi (Fukushima I), ist es gelungen, den Austritt schwer radioaktiven Wassers aus dem Bereich des Reaktorblocks 2 der Anlage in den Pazifik zu stoppen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch früh mit. Tepco hatte am 2. April einen 20 Zentimeter langen Riss in einem unterirdischen Kabelschacht entdeckt. Es wurde vermutet, dass über diesen Wasser mit einer überaus hohen Radioaktivitätsbelastung von 1.000 Millisievert pro Stunde (mSv/h) in den Ozean gelangt. Mehrere Versuche, den Riss abzudichten, scheiterten. Überdies stellte sich heraus, dass das Wasser auch über Risse im Gestein, das den Kabelschacht um gibt, ins Meer gelangt. Nach Einbringung flüssigen Glases in den Kabelschacht sowie das Gestein wurde ab Mittwoch, 5:38 Uhr Japan-Zeit (Dienstag, 21:38 Uhr, Mitteleuropäischer Zeit/MEZ), kein Austritt des hoch radioaktiven Wassers in die See mehr beobachtet.<br> Anlass zur Sorge gibt indessen die Mitteilung des Unternehmens, dass sich in der baulichen Schutzhülle (Containment) des Reaktorblocks Fukushima I/1 möglicherweise Wasserstoffgas ansammelt. Durch den Austritt von Wasserstoff war es in den ersten Tagen nach dem Erdbeben vom 11. März zu mehreren Explosionen in den Blöcken Fukushima I/1, I/3 und I/4 gekommen, die die Reaktorgebäude schwer beschädigt hatten. Tepco überlegt, Stickstoff in das Containment von Fukushima I/1 einzublasen, um eine neuerliche Explosion zu verhindern. Käme es zu einer Explosion, bestünde die Gefahr, dass große Mengen hoch radioaktiven Materials in die Umwelt gelangen.<br> Unterdessen hat Tepco begonnen, insgesamt 11.500 Tonnen leicht radioaktiven Wassers aus dem Kraftwerk in den Pazifik zu pumpen. Dies wird als notwendig erachtet, um Platz für stärker kontaminiertes Wasser zu schaffen und die Kühlung der Reaktoren sowie der Behältnisse für ausgebrannte Brennstäbe (Abklingbecken) fortsetzen zu können. Nach Angaben der Internationalen Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) wird dies höchstens fünf Tage in Anspruch nehmen. <i>(kf)</i>