Fusion geplatzt

Wegen des Widerstands von White Tale geben Clariant und Huntsman ihren geplanten Zusammenschluss einvernehmlich auf.

Foto: Clariant
Einsam statt gemeinsam: Clariant-CEO Hariolf Kottmann (l.) und Huntsman-Chef Peter R. Huntsman gehen weiter getrennte Wege.

 

Die geplante Fusion zwischen Clariant und Huntsman ist geplatzt. Das berichteten die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Aussendung. Schuld an dem Scheitern ist ihnen zufolge der „anhaltende Aktienzukauf des aktivistischen Investors White Tale Holdings“, der die Fusion ablehnt. White Tale werde „mittlerweile von weiteren Aktionären“ unterstützt. Damit sei es „zu unsicher“, ob die nach Schweizer Recht nötige Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der Clariant-Aktionäre zu der Fusion zustande kommt. Daher hätten sich Clariant und Huntsman einvernehmlich auf den Abbruch der geplanten Transaktion verständigt. Infolgedessen erspare sich Clariant „sowohl die Abbruchzahlung von 210 Millionen US-Dollar als auch die Strafzahlung von 60 Millionen US-Dollar bei Nichtzustimmung durch die Außerordentliche Generalversammlung, wie es im Fusionsvertrag ursprünglich vereinbart worden war“.

 

Rudolf Wehrli, der Präsident des Clariant-Verwaltungsrats, sprach von einer „verpassten Chance zur Wertgenerierung“. Nun werde sich das Unternehmen „auf unsere bewährte Strategie konzentrieren, um unsere Marktposition also global führendes Spezialchemieunternehmen weiter auszubauen“. Clariant-CEO Hariolf Kottmann verlautete, zwar vertrete White Tale „bislang eine andere Haltung zur Fusion als wir“. Doch bestehe Einvernehmen darüber, „den Wert von Clariant zu steigern. Dies wollen wir durch die Fortsetzung unserer erfolgreich bestehenden langfristigen Wachstumsstrategie erreichen. In diesem Sinne werden wir den Dialog mit allen Anspruchsgruppen fortsetzen“.