Japan: Schutz für Kernkraftwerke wird weiter verbessert

Die Energieunternehmen bauen den Schutz gegen Flutwellen aus und verstärken die Notstromversorgung. Unterdessen bleibt die Lage im schwer beschädigten Kernkraftwerk Fukushima I weiterhin sehr ernst. Die Sicherungsarbeiten machen jedoch Fortschritte. Japan: Schutz für Kernkraftwerke wird weiter verbessert <% image name="Endano_Web_q" %> <small><b>Kabinettsminister Edano:</b> Sicherung von Fukushima I könnte noch Monate dauern <i>Foto: DAJF/Wikipedia</i></small> In Reaktion auf den Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) rüsten die japanischen Energieunternehmen ihre Kernkraftwerke sicherheitstechnisch weiter auf. Das teilte die Vereinigung der japanischen Atomenergieindustrie (<a href=http://www.jaif.or.jp/english/ target="_blank">JAIF</a>) mit. In etlichen der insgesamt 53 Anlagen werden künftig mobile Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung vorgehalten. Sie ergänzen die vorhandenen stationären Notstromaggregate. In manchen der Kernkraftwerke werden auch die Schutzsysteme gegen Flutwellen (Tsunamis) verstärkt. Eine solche Welle hatte am 11. März die Dieseltanks in Fukushima I fortgeschwemmt und weitere Teile der Notstromversorgung zerstört. Infolge dessen waren vier der sechs Reaktorblöcke des Kraftwerks außer Kontrolle geraten. <br> Unterdessen kündigte der Betreiber von Fukushima I, <a href=http://www.tepco.co.jp/en/ target=“_blank>Tokyo Electric Power (TEPCO)</a>, an, 10.000 Tonnen leicht radioaktiven Wassers im Pazifik zu entsorgen, die sich im Zuge der Kühlung der Reaktoren sowie der ausgebrannten Brennstäbe in den unterirdischen Anlagen der Turbinenhalle des Kraftwerksblocks I/2 angesammelt haben. Weitere 1.500 Tonnen leicht radioaktiven Grundwassers, das in die Keller der Reaktorblöcke I/5 und I/6 eingesickert ist, würde ebenfalls in den Ozean eingebracht. Ein Erwachsener, der ein Jahr lang täglich Fische und Meeresfrüchte aus dem betroffenen Meeresgebiet esse, nehme dadurch eine Strahlendosis von 0,6 Millisievert (mSv) auf. Das entspreche einem Viertel der natürlichen Hintergrundstrahlung, verlautete Tepco. <br> Kabinettsminister Yukio Edano sagte dazu, diese Maßnahme sei mit der japanischen Reaktorsicherheitsbehörde <a href=http://www.nisa.meti.go.jp/english/index.html target=“_blank“>NISA</a> abgestimmt. Die Regierung habe keine Bedenken. Es gelte jedoch, das Eindringen hoch radioaktiven Wassers aus einem Kabelschacht des Reaktorblocks Fukushima I/2 in den Ozean zu verhindern. Wie am Wochenende bekannt geworden war, gelangt aus einem rund 20 Zentimeter langen Riss in dem Kabelschacht Meerwasser in den Pazifik, das zur Reaktorkühlung benutzt wurde. Bis Montag Nachmittag hatten Versuche, den Riss abzudichten, keinen Erfolg.<p> <b>Lage weiterhin „sehr ernst“</b><p> Bei einer Pressekonferenz am Sonntag hatte Edano die Lage in Fukushima I als weiterhin sehr ernst bezeichnet. Es werde vermutlich noch Monate dauern, um sie unter Kontrolle zu bringen. Vorläufig bestünden die wichtigsten Aufgaben darin, die Reaktoren Fukushima I/1 bis I/4 und die ausgebrannten Brennelemente weiter zu kühlen und den Austritt radioaktiven Wassers aus den unterirdischen Anlagen von Block I/2 in die See zu verhindern. Edano hatte hinzugefügt, rund 900 Kinder im Alter bis zu 15 Jahren, die im Umkreis von bis zu 30 Kilometern um Fukushima I lebten, seien bisher auf Strahlenbelastung untersucht worden. Es hätten sich jedoch keinerlei Hinweise auf Gesundheitsschäden ergeben. <p> <b>Sicherungsarbeiten dauern an</b><p> Wie die Internationale Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) mitteilte, wurden die Pumpen zur Kühlung der Reaktorblöcke Fukushima I/1 bis I/3 am Sonntag wieder auf externe Stromversorgung über das Stromnetz umgeschaltet. Bisher waren sie mittels Dieselgeneratoren versorgt worden. In Teilen der Turbinenhallen der Reaktoren I/1 bis I/4 ist nun auch wieder elektrisches Licht verfügbar, was die Sicherungs- und Aufräumungsarbeiten erleichtert. Zwei Experten der IAEA für <a href=http://www.oektg.at/index.php?option=com_content&task=view&id=103&Itemid=21 target=“_blank“>Siedewasserreaktoren</a> sind in Japan eingetroffen, um die Arbeiten zu unterstützen. <i>kf</i>