Mit Strom gegen Krebs

Am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz wird eine neuartige Methode in der Therapie von Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Tumoren eingesetzt. Bei der sogenannten Irreversiblen Electroporation mittels „Nano-Knife“ wird Krebsgewebe mit kurzen Hochspannungspulsen abgetötet.

Das Behandlungsteam
Bild: BHS Linz
Das Behandlungsteam am KH der Barmherzigen Schwestern in Linz: Georg Spaun (Chirurgie), Leo Pallwein-Prettner, Peter Waldenberger (beide Radiologie), Klaus Emmanuel (Primar Chirurgie).

 

Nach wie vor ist der Goldstandard bei der Behandlung von Leber- und Pankreas-Karzinomen die operative Entfernung des Tumors. Bei weit fortgeschrittenen, mit Metastasen-Bildung verbundenen Erkrankungsbildern ist dies häufig aber nicht mehr möglich.

In solchen Fällen können lokal wirkende, mikrotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Eine solche stellt das eingesetzt Nano-Knife dar, das  den Tumor mit fließendem Strom abtötet. Dazu wird das erkrankte Gewebe kurzen, mehreren tausend Volt starken elektrischen Impulsen ausgesetzt. Die behandelnden Chirurgen arbeiten dabei eng mit interventionellen Radiologen zusammen: Der gering invasive Eingriff wird erst durch Roboter-assistierte Interventionsplanung und Durchführung auf der Grundlage moderner bildgebender Verfahren möglich. Im Unterschied zu thermischen, auf Hitze-Zufuhr basierenden Verfahren kann es bei dieser Methode nicht zur Schädigung von umliegendem, gesundem Gewebe kommen.