Neue Daten zur langfristigen Hepatitis-B-Therapie

Gilead Sciences hat Daten von Phase-III-Studien präsentiert, die den Einsatz des antiviralen Wirkstoffs Tenofovir Alafenamid gegen Heptatitis B testen sollten.

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Gildead Sciences zielt mit der Entwicklung von TAF auf eine nebenwirkungsärmere Behandlung von Hepatitis B ab.

 

Das US-Biopharma-Unternehmen Gilead Science ist im vergangenen Jahr vor allem durch Diskussion um das Medikament Sofosbuvir (Handelsname Sovaldi) in die Schlagzeilen geraten. Das Präparat wird als Durchbruch in der Hepatitis C-Therapie bezeichnet, vielfach aber die hohen Kosten, zu denen es am Markt angeboten wird, kritisiert. Nun  hat man Phase-III-Ergebnisse zu Tenofovir Alafenamid (TAF), einem antiviralen Therapeutikum gegen Hepatitis B veröffentlicht. In zwei Studien wurde einmal täglich verabreichtes TAF (25 mg) an nicht vorbehandelten und an vorbehandelten Erwachsenen mit HBeAg-negativer und HBeAg-positiver chronischer Hepatitis-B-Virusinfektion mit dem zugelassenen Medikament  Tenofovirdisoproxilfumarat („Viread“) verglichen. Dabei zeigte sich, dass TAF nach 48-wöchiger Behandlung nicht unterlegen war und darüber hinaus verbesserte Nieren- und Knochen-Laborsicherheitsparameter zeigte.

In beiden Studien verzeichneten Patienten, die TAF erhielten, verglichen mit den Patienten, die Viread erhielten, einen zwischen Studienbeginn und Woche 48 signifikant geringeren durchschnittlichen Rückgang der Knochenmineraldichte an Hüfte und Wirbelsäule. Bei den Patienten einer der Studien wurde ein geringerer Anstieg des Serumkreatininwertes beobachtet. Darüber hinaus fiel die durchschnittliche Veränderung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) zwischen Studienbeginn und Woche 48 in beiden Studien zugunsten von TAF aus. Gilead Sciences sieht damit die Möglichkeit gegeben, eine langfristige Behandlung von chronischer Hepatitis B voranzubringen. Abbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse waren in beiden Behandlungsarmen selten. Am häufigsten wurde in beiden Studien über Kopfschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege, Nasopharyngitis und Husten berichtet. Die Symptome traten sowohl im TAF-Arm als auch im Viread-Arm der Studien auf.