Niederösterreich bereitet sich auf „Industrie 4.0“ vor

Das Land Niederösterreich will sich durch eine Reihe an Maßnahmen auf die Herausforderungen durch „Industrie 4.0“ vorbereiten. Einige Betriebe sind bereits in eine vernetzte Art des Produzierens eingestiegen.

Gerhard Resch, Petra Bohuslav, Georg Bartmann
Bild: NLK
Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (Mitte) und ihr Ressortleiter Georg Bartmann (rechts) wollen Niederösterreich für „Industrie“ 4.0 fit machen, Gerhard Resch (Geschäftsführer der Metaflex GmbH) hat das Konzept in seinem Unternehmen schon umgesetzt.

 

„Wir überlassen hier nichts dem Zufall, wir bereiten uns auf Industrie 4.0 vor“, ließ die niederösterreichische Wirtschaftlandesrätin Petra Bohuslav die anwesenden Journalisten im Rahmen einer Pressekonferenz am 1. Juli wissen. Denn die neue Art des vernetzten, digitalisierten Produzierens bedeutet zwar eine Vielzahl an Chancen für die Betriebe des Landes – aber nur dann , wenn auch die entsprechende Basis dafür gelegt werde. Die gelte vor allem für die Qualifikation der Mitarbeiter und des Managements von Klein- und Mittelbetrieben.

Das Land habe daher in seinem Wirtschaftsressort eine eigene Koordinationsstelle für Industrie 4.0 geschaffen. Einzelne Maßnahmen zielen bereits jetzt schon in diese Richtung: Verfahren des 3D-Drucks stellen am Technopol Wiener Neustadt einen aktuellen Schwerpunkt dar, der Mechatronik-Cluster sammelt im Projekt „Enterprise 4.0“ konkrete Fallbeispiele zur erfolgreichen Digitalisierung. An der TU Wien wird eine Stiftungsprofessur zum Thema unterstützt. Zusätzlich soll es einen eigenen Förder-Call  zu „Intelligenten Systemen und Oberflächen geben“ und im Rahmen einer Breitbandinitiative in vier Pilotregionen die nötige Infrastruktur geschaffen werden.

 

Metaflex – ein  Vorzeigebeispiel

Die Firma Metaflex aus Unterradlberg nahe St. Pölten hat bereits viel von dem verwirklicht, was als „Industrie 4.0“ bezeichnet wird, wie deren Gründer und Geschäftsführer Gerhard Resch darlegte. Das Unternehmen produziert Kantteile für die Bau- und Werbebranche, die vom Kunden online konstruiert werden können. Auch Angebot, Bestellung und Rechnungslegung werden automatisiert erstellt. Die Produktionsmaschinen werden auftragsspezifisch angesteuert, das System ist auch für den Logistik-Partner zugänglich, der die Auslieferung entsprechend planen kann.  Auf diese Weise kann eine individuelle Bestellung des Kunden innerhalb von 48 Stunden abgewickelt werden. „Der Kunde hat Zugriff auf unsere Maschinen, wie wenn es seine eigenen wären“, so Resch