Novartis testet neues Malaria-Mittel

Gemeinsam mit dem Medicines for Malaria Venture wird der Wirkstoff KAF156 erprobt. Er gilt als potenzieller „Game-Changer“ im Kampf gegen die Fieberkrankheit.

Foto: Novartis
Neue Mittel nötig: Die Resistenz von Malaria-Parasiten gegen einschlägige Medikamente steigt.

 

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis und das Medicines for Malaria Venture (MMV) haben eine klinische Studie bezüglich des Wirkstoffs KAF156 gestartet. In einer Aussendung beschrieben sie diesen als potenziellen „Game-Changer“ im Kampf gegen die Fieberkrankheit. Er könne diese heilen, gegen bisher verfügbare Mittel resistente Erreger ausschalten und deren Übertragung verhindern. Der Start der Studie erfolgte in einem Malariabekämpfungszentrum in Mali (Nordwestafrika). Sie wird in den kommenden Monaten auf weitere 16 solche Zentren in neun Ländern in Afrika und Asien ausgeweitet.

 

Laut Novartis und dem MMV ist KAF156 die erste Substanz einer neuen Klasse von Wirkstoffen, die als Imidazolopiperazine bezeichnet werden. In einer Vorstudie habe sich gezeigt, dass das Mittel rasch wirkt und die Malariaparasiten Plasmodium falciparum sowie Plasmodium vivax während ihrer gesamten Lebendauer bekämpft. Getestet werden nun unterschiedliche Dosierungen und Verabreichungszeitpläne bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. Gerade Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern sind besonders durch Malaria gefährdet.

 

Wie Novartis und MMV betonten, ist die Entwicklung neuer Anti-Malaria-Mittel dringend erforderlich. Der Grund ist, dass die Resistenz der Parasiten gegen die verfügbaren Arzneien, darunter Artemisinin, zunimmt. Laut Vas Narasimhan, Global Head of Drug Development und Chief Medical Officer bei Novartis, unterliegt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung dem Risiko, an Malaria zu erkranken.

 

Das MMV besteht seit 1999. In ihn arbeiten Behörden, wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen zusammen, um neue Medikamente gegen Malaria zu entwickeln. Zurzeit gehören dem Netzwerk rund 400 Institutionen in 55 Ländern an.