Pharmig: Martin Munte folgt Robin Rumler

Transparenz ist mein Motto.“ Das sagte Martin Munte, der neue Präsident des Pharmaindustrieverbandes Pharmig, heute bei dessen Generalversammlung in Wien. Der Geschäftsführer des Biotechnologieunternehmens Amgen in Österreich wird die Pharmig für die kommenden drei Jahren leiten. Er folgt Pfizer-Chef Robin Rumler, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren durfte. Munte war seit 2013 Mitglied des Pharmig-Vorstandes und seit 2015 Vizepräsident. Mit Chantal Friebertshäuser von Merck Sharp & Dohme hat die Pharmig erstmals eine Vizepräsidentin. Die weiteren Stellvertreter Muntes sind sein Vorgänger Rumler und Wolfram Schmidt von Roche Austria.

Munte, Huber, Oberhauser, Rumler (v. r. n. l.)
Bild: Pharmig/Christian Husar
Motto Transparenz: Pharmig-Präsident Martin Munte mit Generalsekretär Jan Oliver Huber, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und seinem Vorgänger Robin Rumler (v. r. n. l.)

 

In seiner Antrittsrede kündigte Munte an, im Sinne noch größerer Transparenz die Leistungen der Pharmaindustrie für die Gesellschaft verstärkt kommunizieren zu wollen. Entgegen mancher Befürchtungen habe es im vergangenen Jahr keine „Explosion“ der Medikamentenkosten gegeben. Ohnehin machten die Kosten für Arzneimittel lediglich 12,2 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aus. Überdies werde die Pharmig auch mit den anderen Verbänden im Pharma- sowie im Gesundheitsbereich intensiver kommunizieren. Die Zusammenarbeit mit allen maßgeblichen Institutionen und Organisationen „ist mir ganz ganz wichtig“, betonte Munte. Wesentlich für den Erfolg der Branche seien auch langfristig stabile rechtliche sowie regulatorische Rahmenbedingungen, konstatierte der neue Pharmig-Präsident. Nicht zuletzt deshalb wolle er den Anfang 2016 neu geschlossenen Rahmen-Pharmavertrag über das Jahr 2018 hinaus verlängern.

 

Phantastisches Team“

Rumler konstatierte, Munte habe „das Herz am rechten Fleck“. In seiner Funktion als Vizepräsident der Pharmig werde er dem neuen Präsidenten „tatkräftig zur Seite stehen.“ In den sechs Jahren seiner Präsidentschaft sei einiges erreicht worden, resümierte Rumler. So sei es nach nicht immer einfachen Verhandlungen gelungen, den Rahmen-Pharmavertrag bis 2018 zu verlängern: „Das ist ein extrem gutes Produkt.“ Überdies wurde das Gremium Gesundheitsziele eingerichtet: „Beides sind Institutionen, wie sie weltweit nicht oft anzutreffen sind.“ Auch sei er „extrem stolz“ auf die klare und unmissverständliche Weise, in der die Pharmig ihre Anliegen vertrete, sowie auf die gute Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen. Die Pharmig mit Generalsekretär Jan Oliver Huber verfüge über ein „phantastisches Team“, bei dem er sich nur herzlich bedanken könne.

 

Offene Karten

Es ist wie bei uns im Ministerium: Die Chefs wechseln, die Leute, die die wirkliche Arbeit machen, bleiben gleich“, konstatierte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Sie schätze die Zusammenarbeit mit der Pharmig, die „immer mit offenen Karten“ spiele. Mit ihren insgesamt 18.000 Mitarbeitern, davon rund 14.000 in produzierenden Unternehmen, erbringe die Pharmaindustrie wertvolle Leistungen für das Gesundheitswesen. Der Rahmen-Pharmavertrag sei bekanntlich erfolgreich bis 2018 verlängert worden: „Das ist zehn Mal gescheiter als eine gesetzliche Regelung.“ Die Verhandlungen über den Erstattungskodex für die Arzneimittelkosten befinden sich laut Oberhauser „in den Endzügen.“ Die Ministerin dankte Rumler und wünschte Munte für seine Tätigkeit alles Gute. Sie freue sich auf eine „offene und faire Zusammenarbeit“, schloss Oberhauser.