REACH: Gemischte Bilanz

Eine gemischte Bilanz über zehn Jahre REACH zieht der europäische Chemieindustrieverband CEFIC. Das Chemikalienmanagementsystem ist seit 18. Dezember 2006 in Kraft. Laut CEFIC hat die Chemienindustrie binnen sieben Jahren rund 6.000 Stoffe registriert, etwa 40 Mal so viele wie unter der vorigen Chemikaliengesetzgebung der EU. Die europäische Chemikalienagentur ECHA verfüge nun über Informationen zu etwa 130.000 Stoffen. Ferner seien 168 „Substances of Very High Concern“ (SVHCs) identifiziert und 20 neue Einschränkungen für die Nutzung besonders gefährlicher Substanzen verhängt worden. Wie die CEFIC einräumt, sind die von den Unternehmen an die ECHA übermittelten Registrierungsdossiers noch keineswegs perfekt. Die Branche arbeite aber mit der Agentur an ihrer Verbesserung.

Reagenzglas
Bild: Umweltministerium/UBA-B. Gröger
Nicht nur positiv: Laut CEFIC gehört REACH zu den zehn Vorschriften, die die Chemieindustrie am meisten belasten. Bild: Umweltministerium/UBA - B. Gröger

Das Hauptziel von REACH, die menschliche Gesundheit sowie die Umwelt zu schützen, wird laut CEFIC ohne Zweifel erreicht. Anders sehe es dagegen mit dem Bestreben aus, die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie zu verbessern. REACH sei eine jener zehn rechtlichen Bestimmungen, die die Branche am meisten belasteten. Vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe müsse es daher mehr Unterstützung geben, forderte CEFIC-Forschungsdirektor Erwin Annys.

Im kommenden Jahr führt die ECHA einen umfassenden „Review“ von REACH durch. Dabei soll es auch um die Perspektiven für die Zeit nach 2018 gehen. Im Mai dieses Jahres endet die letzte Registrierungsperiode für Chemikalien unter REACH. Eine Herausforderung ist das insbesondere für KMUs, die nur geringe Mengen von Chemikalien erzeugen.