Rückschlag für Sanochemia

Dem Wiener Pharmaunternehmen ist vorläufig verboten, bestimmte Medikamente zu erzeugen und deren Qualität zu prüfen. Überlegt werden rechtliche Gegenmaßnahmen.

Foto: Sanochemia
Sanochemia: vorläufig Schluss mit Erzeugung bestimmter Medikamente

 

Das Wiener Pharmaunternehmen Sanochemia darf bestimmte Medikamente vorläufig nicht mehr erzeugen. Auch deren Qualitätsprüfung ist ihm untersagt. Das meldete die Sanochemia unter Hinweis auf einen entsprechenden Eintrag in der Eudra-Good-Manufacturing-Practice-Datenbank (Eudra-GMP-Datenbank) der Europäischen Union. Sie besteht seit 2007 und dient der Qualitätssicherung von Medikamenten. Für den Betrieb verantwortlich ist die European Medicines Agency. Die Inhalte liefern die dafür zuständigen Behörden der EU-Mitgliedsstaaten (National Compentent Authorities). In Österreich ist dies das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG).

 

Der Sanochemia liegt nach eigenen Angaben noch kein schriftlicher Bescheid des BASG hinsichtlich der neuen Situation vor. Erst nach Vorliegen des Bescheids könne „eine vollständige und abschließende sachliche Prüfung“ der Lage erfolgen. Eventuell werde die Sanochemia Berufung einlegen.

 

An der Wiener Börse brach der Kurs der Sanochemia bis 12:12 Uhr um 9,62 Prozent auf 1,880 Euro je Aktie ein. An der Frankfurter Börse sank der Kurs um 10,95 Prozent auf 1,870 Euro je Aktie. Im Jahresvergleich war allerdings noch immer ein Plus von 4,53 Prozent zu verzeichnen. Wie berichtet, war es der Sanochemia im Geschäftsjahr 2016/17 gelungen, ihren Konzernverlust auf rund -252.000 Euro zu halbieren. Ihren Umsatz steigerte sie im Vergleich zu 2015/16 um 5,3 Prozent auf 41,4 Millionen Euro.