SABIC steigt bei Clariant ein

Der Schweizer Spezialchemikalienkonzern hat einen neuen Hauptaktionär mit Sitz in Saudiarabien.

Foto: SABIC
SABIC: 3,9 Milliarden Euro Reingewinn im Jahr 2016

 

Der saudiarabische Petro- und Spezialchemikalienkonzern SABIC hat 24,99 Prozent der Aktien von Clariant übernommen. Diese wurden zuvor von den Investmentgesellschaften White Tale und 40 North gehalten, meldete Clariant. SABIC sei damit der größte Einzelaktionär des Unternehmens. In den kommenden Wochen werde es Gespräche geben, wie sich auf Basis der neuen Aktionärsstruktur weitere Wertschöpfung erzielen lasse.

 

Die 1976 gegründete SABIC hat ihren Sitz in der saudischen Hauptstadt Riad. Das Unternehmen gehört zu rund 70 Prozent dem Staat, die übrigen Anteile sind im Streubesitz. Ihren eigenen Angaben nach ist die SABIC vor allem im Petro- und Spezialchemiegeschäft tätig. Im Jahr 2016 erwirtschaftete sie einen Reingewinn von 4,8 Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro). Der Konzern bezeichnet sich selbst als weltweit drittgrößten Hersteller von Polyolefinen und als größten Hersteller von Monoethylenglykol, MTBE (Methyl-tert-butylether), granuliertem Harnstoff, Polykarbonat, Polypropylen und Polyetherimid (PEI).

 

Mit ihrer White Tale Holding verhinderten die US-amerikanischen Börsenspekulanten David J. Millstone, David S. Winter sowie Keith A. Meister im vergangenen Herbst die geplante Fusion von Clariant mit Huntsman. Sie übernahmen einen Anteil von rund 15,1 Prozent an Clariant. In einem Schreiben an Aufsichtsratschef Rudolf Wehrli sowie Vorstandschef Hariolf Kottmann forderten sie ultimativ, eine „unabhängige Investmentbank“ mit der Prüfung von Alternativen zu beauftragen und sich vom Kunststoff- sowie Beschichtungsgeschäft zu trennen. Für den Fall des Zuwiderhandelns kündigten sie an, gegen die Fusion zu stimmen und die Prüfung von Alternativen zu erzwingen.