Shire führt Leukämie-Medikament in Österreich ein

Das von Baxalta entwickelte Präparat „Oncaspar“ wurde Anfang Jänner europaweit als Teil einer Kombinationstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) zugelassen. Nach der Übernahme des Unternehmens durch Shire erfolgt nun die Markteinführung in Österreich.

Bild: Christaras A/GNU Free Documentation Licencse
Leukämie-Zellen (im Bild violett gefärbt) können L-Asparagin nicht selbst erzeugen.

 

Oncaspar wurde von Baxalta zugekauft, nachdem das Unternehmen durch Abspaltung des Baxter-Bereichs „Bioscience“ entstanden war, um ein onkologisches Standbein zu eröffnen. Anfang des Jahres konnte man die Zulassung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA als Bestandteil einer antineoplastischen Kombinationstherapie bei ALL erreichen. Diese Erkrankung geht von bösartig veränderten Vorläuferzellen der Lymphocyten aus, die zu einer rasch fortschreitenden Knochenmarkinsuffizienz führen.

Leukämie-Zellen können im Unterschied zu gesunden Zellen die Aminosäure L-Asparagin nicht herstellen und müssen ihren Vorrat aus dem Blut decken. Die Gabe einer L-Asparaginase führt zur Spaltung von Asparagin im Blutserum, sodass dieses nicht mehr zur Verfügung steht. Oncaspar ist eine pegylierte (also an Polyethylenglykol gebundene) Asparaginase, die vom Körper langsamer abgebaut wird und daher eine längere antileukämische Wirkung hervorrufen kann.

Nach der im Juni abgeschlossenen Fusion von Baxalta mit Shire wird Oncaspar nun auf dem österreichischen Markt eingeführt.