Syngenta: Umsatz fällt, ChemChina soll übernehmen

Der Umsatz des Schweizer Agrochemie- und Saatgutkonzerns Sygnenta fiel von 2014 auf 2015 um elf Prozent auf 13,4 Millarden US-Dollar (12,3 Milliarden Euro). Das EBITDA sank um fünf Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro). Der Reingewinn belief sich auf 1,34 Milliarden US-Dollar (1,23 Milliarden Euro) nach 1,62 Milliarden (1,48 Milliarden Euro) im Jahr 2014. Das teilte Syngenta heute in einer Aussendung mit.

Syngenta-Vorsitzender Michel Demaré
Bild: Syngenta
Syngenta-Vorsitzender Michel Demaré: verlockendes Angebot aus China

 

Laut CEO John Ramsay ist das schlechtere Ergebnis vor allem auf die niedrigen Saatgutpreise, die Instabilität auf den Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika sowie auf massive Währungsschwankungen zurückzuführen. Insbesondere die Abwertung des Brasilianischen Real, die ausgerechnet in der Haupt-Aussaatszeit stattgefunden habe, habe Syngenta getroffen. Ingessamt hätten die Währungseffekte den Umsatz um 1,8 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) vermindert, erläuterte Ramsay. Syngenta setze sein Kostenreduktionsprogramm fort. Überdies würden von der Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel, die Syngenta im Juli 2015 ankündigte, Umsätze von etwa vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) erwartet, betonte Ramsay. Eines der wichtigsten Produkte von Syngenta ist das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat, dessen Verkauf laut dem heute präsentierten Jahresergebnis zuletzt rückläufig war. 

 

ChemChina soll übernehmen

 

Noch im Lauf des Jahres soll Syngenta vom staatlichen chinesischen Chemiekonzern China National Chemical Corporation (ChemChina) übernommen werden. Als Kaufpreis wurden laut Syngenta rund 43 Milliarden US-Dollar (39,4 Milliarden Euro) vereinbart. Den Aktionären werden 465 US-Dollar (425,8 Euro) pro Aktie plus eine außerordentliche Dividende von fünf Schweizer Franken (4,50 Euro) angeboten, wenn sie dem Angebot zustimmen. Laut Syngenta-Führung wird die Zustimmung „einstimmig empfohlen“. Laut dem Vorsitzenden von Syngenta, Michel Demaré, biete die Offerte die Chance auf „weltweites Wachstum, vor allem in China und anderen Wachstumsmärkten“. Überdies bleibe der Markenname Syngenta erhalten, ebenso wie der Unternehmenssitz Schweiz. Ähnlich äußerte sich auch CEO Ramsay.

 

Ren Jianxin, der Unternehmenschef von ChemCina, lobte die Übernahmegespräche seinerseits als „freundschaftlich, konstruktiv und kooperativ.“ Er freue sich, dass diese nun zu einem positiven Abschluss geführt hätten. ChemChina, der größte chinesische Chemiekonzern, erwirtschaftete laut eigenen Angaben 2015 einen Jahresumsatz von rund 45 Milliarden US-Dollar (41,2 Milliarden Euro) und ist mit etwa 140.000 Beschäftigten in 150 Ländern tätig. Im vergangenen Jahr akquirierte ChemChina den italienischen Reifenhersteller Pirelli. Am 11. Jänner wurde bekannt, dass ChemChina vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden die deutsche KrausMaffei-Gruppe um 926 Millionen Euro übernimmt. KrausMaffei ist nach eigenen Angaben auf Maschinen zur „Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi“ spezialisiert. Ähnlich wie Syngenta soll auch die deutsche Gruppe in ihrer bestehenden Struktur weitergeführt werden.