Unterschiede zwischen Mann und Frau

Eine Ringvorlesung der Medizinischen Universität Innsbruck zur „Gender-Medizin“ beleuchtet geschlechtsspezifische Krankheitsverläufe in Infektiologie und Immunologie.

Margarethe Hochleitner
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Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender-Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, ist Organisatorin der Vorlesungsreihe.

 

In den vergangenen Jahren ist die medizinische Forschung bei Inzidenz und Verlauf verschiedenster Erkrankungen in stärkerem Maße auf Unterschiede zwischen Männern und Frauen gestoßen. Wohl um nicht in den Geruch einer biologistischen Geschlechterlehre zu kommen, ist allgemein von „Gender Medicine“ die Rede, obwohl es doch um das biologische Geschlecht (englisch „sex“) und nicht um kulturelle Konstruktionen und Zuschreibungen (englisch „gender“) geht.

Dem medizinischen Gehalt des neuen Ansatzes im Bezug auf Infektiologie, Immunologie und Transplantationsmedizin geht im Wintersemester 2015/16 eine Ringvorlesung der Medizinischen Universität Innsbruck auf den Grund. Der Kern der Sache ist dabei, Patienten mit einer bestimmten Erkrankung im Sinne der Personalisierten Medizin in Subgruppen zu unterteilen, bei denen pathophysiologische Mechanismen und therapeutischen Wirkung besser übereinstimmen und dabei die Geschlechtszugehörigkeit als eines der Kriterien heranzuziehen.

 

Weibliche und männliche Immunsysteme

So treten beinahe alle immunologischen Erkrankungen bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Osteoporose ist wiederum keineswegs Frauensache, ein Viertel aller Betroffenen sind Männer. Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck wie Margarethe Hochleitner, Cornelia Lass-Flörl, Herbert Tilg oder Gottfried Baier beleuchten im Rahmen der Ringvorlesung neuere Erkenntnisse zur medikamentösen Immunsuppression, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Immuntherapie von Krebs und gehen jeweils auf geschlechtsspezifische Unterschiede ein.