VCI: „Gutes Jahr“ 2017

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie macht heuer voraussichtlich rund 195 Milliarden Euro Umsatz, 2018 könnten es über 200 Milliarden werden.

Foto: BASF SE
VCI-Präsident Kurt Bock: 200 Milliarden Euro 2018 in Griffnähe

 

Der Umsatz der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie wird heuer bei knapp 195 Milliarden Euro liegen, um 5,5 Prozent über dem Wert des Jahres 2016. Das erwartet der Branchenverband VCI. Beim Inlandsumsatz geht der VCI von einer Steigerung um 4,5 Prozent auf 74,4 Milliarden Euro aus, beim Auslandsumsatz von einem Plus um 6,5 Prozent auf 120,4 Milliarden Euro. Besonders gut dürfte das Geschäft mit 8 Prozent Zuwachs in Asien gelaufen sein, gefolgt von 5,5 Prozent in Europa und 3 Prozent in Nordamerika. Das Produktionsvolumen wird sich um 2,5 Prozent erhöhen. Die Kapazitätsauslastung sollte laut VCI „mit 86,7 Prozent überdurchschnittlich gut“ ausfallen. Den Beschäftigtenstand beziffert der Verband mit 451.500 Personen, dem höchsten Wert seit 2004.

 

„Nach eher durchwachsenen Ergebnissen in den drei vorherigen Jahren hat 2017 das Prädikat ‚gut‘ ohne Einschränkung verdient“, konstatierte VCI-Präsident und BASF-Chef Kurt Bock bei der Vorstellung des voraussichtlichen Jahresergebnisses. Auch für 2018 gab sich Bock optimistisch: Wenn die Produktenpreise um 1 Prozent steigen, würde der Umsatz um etwa 3 Prozent wachsen und damit erstmals über 200 Milliarden Euro liegen.

 

Prügel für die Politik

 

Einmal mehr wiederholte Bock seine Kritik an der deutschen Bundespolitik. Diese habe „sich bisher nicht auf einen gemeinsamen Plan für die Zukunftssicherung des Standortes und die Modernisierung der Gesellschaft einigen können“. Ferner verfolgten manche Politiker immer noch „Konzepte, die zu weiteren Erhöhungen der Strompreise und einer Gefährdung der Versorgungssicherheit führen“ würden. Eine CO2-Steuer lehnt Bock weiterhin ab, ebenso einen „überhasteten Ausstieg aus der Kohleverstromung“.

 

Und was den Brexit betrifft, sollte Großbritannien laut Bock „durch ein umfassendes Abkommen möglichst eng an die EU gebunden bleiben“. Immerhin exportiere die deutsche Chemie- und Pharmabranche jährlich Waren im Wert von knapp zwölf Milliarden Euro nach Großbritannien, die Importe von dort beliefen sich auf etwa 6,4 Milliarden Euro.