Welt-Parkinson-Tag 2012

Forschung sucht Biomarker für frühzeitige Diagnose

Anlässlich des Welt-Parkinson-Tags wird diese häufiger werdende, aber bislang nicht kausal behandelbare Krankheitsgruppe durch zahlreiche Aktivitäten ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Auch in Österreich findet vielbeachtete Forschung zur Frühdiagnose des Syndroms statt.

Nuklearmedizinische Bildgebung bei Morbus Parkinson
Bild: Medizinische Universität Innsbruck
Bildgebung bei Morbus Parkinson: Quantifizierung der dopaminergen Nervenzellen mithilfe einer nuklearmedizinischen Methode

 

Derzeit sind rund 16.000 Menschen vom Parkinson-Syndrom betroffen, einer Gruppe von langsam fortschreitenden neurologischen Erkrankungen, die auf das Absterben Dopamin-produzierender Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen sind. Die Ursache dieses Zellschwunds wurde, mit Ausnahme einer erblichen Variante aber bisher nicht gefunden, eine auf die Entstehungsmechanismen abzielende Therapie ist daher noch nicht verfügbar. Behandelt wird hauptsächlich der im Zuge der Erkrankung auftretende Dopaminmangel, entweder durch Erhöhung des Dopaminangebots oder durch Substitution von dessen Wirkung.

Werner Poewe, Direktor der <a href=http://www.i-med.ac.at/neurologie>Uni-Klinik für Neurologie</a> in Innsbruck, rechnet bis 2030 mit einer Verdreifachung der Krankheitshäufigkeit – vor allem, weil Morbus Parkinson (die wichtigste Erkrankung der Gruppe) vermehrt in höherem Alter  auftritt. Um gezielt intervenieren zu können, ist nach Poewe eine möglichst frühe Diagnose erforderlich. Sein Team ist daher an internationalen Projekten beteiligt, die die Identifikation diagnostischer Biomarker zum Ziel hat, mit denen der Krankheitsverlauf frühzeitig vorhergesagt werden kann. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass viele Parkinson-Patienten schon vor dem Auftreten erster motorischer Symptome (wie dem bekannten Ruhezittern) bestimmte Dysfunktionen, etwa chronische Verstopfung, Stimmungsstörungen oder Störungen des REM-Schlafs, entwickeln.

 

Zahlreiche Programmpunkte zum Parkinson-Tag

Auch in Wien wird durch mehrere Programmpunkte auf den Problemkreis Parkinson-Syndroms aufmerksam gemacht. So wird am 12. April Dieter Volc, Primarius an der Confraternität-Privatklinik Josefstadt, in einem Chat auf http://vielgesundheit.at auf Fragen rund um Diagnose und Therapiemöglichkeiten antworten. Und am 15. April findet im Schloss Schönbrunn ein Patienten-Info-Tag der <a href=http://www.parkinson-sh.at>Parkinson-Selbsthilfe Österreich</a> statt.