Bayer: Agrargeschäft bricht ein

Der Spartenumsatz verringerte sich im zweiten Quartal 2017 um rund 15 Prozent, das EBITDA vor Sondereffekten um 52 Prozent.

Bayer-Chef Werner Baumann
Foto: Bayer AG
Bayer-Chef Werner Baumann: „deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen“ im Agrargeschäft

 

Bayer verzeichnete im zweiten Quartal 2017 einen Konzernumsatz von 12,2 Milliarden Euro, um rund 3,0 Prozent Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wird mit 3,0 Milliarden Euro beziffert und war damit etwa gleich hoch wie das Vorjahresquartal. Um 11,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesunken ist das Konzernergebnis, was Bayer insbesondere mit der Verringerung des Anteils an Covestro auf 41 Prozent begründet.

 

„Deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen“ verzeichnete Bayer laut Vorstandschef Werner Baumann im Agrargeschäft. So sank der Umsatz um 15,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen brach um 52,2 Prozent auf 317 Millionen Euro ein. Baumann zufolge ist das „im Wesentlichen auf eine deutliche Erhöhung der Rückstellungen für Produktrückgaben von Pflanzenschutzmitteln in Brasilien zurückzuführen“. Diese erwiesen sich als notwendig, weil die Kulturen deutlich weniger stark von Insekten und Pilzen befallen wurden und der Handel vergleichsweise große Mengen an Pflanzenschutzmitteln vorrätig hatte. Zumindest atmosphärisch unerfreulich ist das wegen der geplanten Fusion mit dem US-Agrarkonzern Monsanto. Schon im Jahr 2016 hatte sich das Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäft von Bayer alles andere als gut entwickelt. Der Jahresumsatz war 2,1 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro gefallen, das EBITDA um 13,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

 

Schlechter verkauften sich auch die rezeptfreien Medikamente. Der Umsatz mit diesen fiel um 2,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 4,3 Prozent auf 314 Millionen Euro. Als Gründe dafür nannte Baumann „geringere Absatzmengen und höhere Herstellungskosten“. So ging der Umsatz mit dem Antihistaminikum Claritin um 12,3 Prozent zurück, nicht zuletzt wegen der „schwächeren Allergiesaison“ in den USA.

 

Positiv entwickelte sich dagegen das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Der Umsatz wuchs um 4,4 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen um 9,5 Prozent auf 1,5 Milliarden. Gut lief auch das Tiergesundheitsgeschäft. Bayer meldet diesbezüglich ein Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 450 Millionen Euro und ein um 16,0 Prozent auf 116 Millionen Euro gestiegenes EBITDA vor Sondereffekten.