Bayer: Monsanto-Kauf trübt Bilanz

Das Jahresergebnis 2018 des deutschen Chemieriesen fiel gegenüber 2017 um 76,9 Prozent, die Verschuldung stieg auf das Zehnfache.

Foto: Bayer AG
Bayer-Vorstandschef Werner Baumann (r.) mit Finanzvorstand Wolfgang Nickl: „Die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt“

 

Bayer-Vorstandschef Werner Baumann gab sich zufrieden. „Wir haben die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt“, verkündete er bei der Bilanzpressekonferenz am 27. Februar. Mit der Übernahme von Monsanto sei sein Konzern zur weltweiten Nummer eins im Argarchemiegeschäft geworden: „Die Integration der beiden Unternehmen ist hervorragend gestartet.“ Vielleicht. Doch die Zahlen, die Baumann vorlegte, fielen uneinheitlich aus. Zwar wuchs der Konzernumsatz währungs- und portfoliobereinigt um 4,5 Prozent auf 39,59 Milliarden Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 19,9 Prozent auf 10,27 Milliarden Euro. Doch im Gegenzug brach das EBIT um 33,7 Prozent auf 3,91 Milliarden Euro ein. Das Konzernergebnis rasselte um 76,9 Prozent auf nur mehr 1,69 Milliarden Euro nach unten. Weiters explodierte die Nettofinanzverschuldung infolge der Monsanto-Akquisition auf 35,68 Milliarden Euro, mehr als das Zehnfache des Werts von 2017.

 

Und juristisch steht noch einiges ins Haus: Laut Baumann erhielt Bayer bis Ende Jänner Klagen von etwa 11.200 Klägern im Zusammenhang mit dem umstrittenen Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Bisher sind heuer sieben Verfahren angesetzt. Eines startete Anfang der Woche in San Francisco, das nächste beginnt Mitte März. Gegen das Urteil zugunsten Dewayne Johnsons wird Bayer berufen, betonte Baumann. Dem an Lymphdrüsenkrebs unheilbar erkrankten US-Amerikaner hatte ein Gericht in San Francisco im August 2018 umgerechnet rund 250 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Anfang November 2018 akzeptierte Johnson eine Reduktion dieses Betrags auf 68,6 Millionen Euro. Baumann kündigte an, Bayer werde sich „auch in allen weiteren Verfahren entschieden zur Wehr setzen. Glyphosat ist ein sicheres Produkt. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien und die unabhängigen Bewertungen von Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt seit mehr als 40 Jahren“.

 

Den Ausblick für 2019 bestätigte Baumann. Erwartet wird ein Jahresumsatz von rund 46 Milliarden Euro, das um Sondereffekte bereinigte EBITDA soll bei 12,2 Milliarden Euro zu liegen kommen.