Weblog von sachs

Lange Nacht der Forschung 2012

Am Freitag, den 27. April findet in 24 Regionen in acht Bundesländern die fünfte <a href=http://www.lnf2012.at>„Lange Nacht der Forschung“</a> statt. An insgesamt 1.382 Stationen an 184 Standorten wird das gesamte Spektrum österreichischer Wissenschafts- und Innovationsleistung gezeigt.

 

Mit dem Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark, Vorarlberg und Wien sind in diesem Jahr acht von neun Bundesländern an der Großveranstaltung beteiligt. Einzig Tirol entschied sich, ein analoges Event (die <a href=http://www.tiroler-forschungsnacht.at>Tiroler Nacht der Forschung, Bildung und Innovation</a>) am Samstag stattfinden zu lassen, was mit größerer Familienfreundlichkeit dieses Termins begründet wurde. Gegenüber der Langen Nacht der Forschung 2010, im Rahmen der 30 Stationen in fünf Bundesländern vorbereitet waren, ist die diesjährige Ausgabe mehr als dreimal so groß.

Das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministerium unterstützen die Initiative. „Wir wollen die steigende Bedeutung von Ideenreichtum und Erfindergeist für den Standort Österreich aufzeigen“, sagte dazu Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Wissenschaft und Forschung initiieren wichtige gesellschaftliche, soziale, kulturelle und ökonomische Prozesse“, erklärte ergänzend Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle in einer gemeinsamen Presseaussendung.

 

Hoher Anteil an beteiligten Unternehmen

An der Langen Nacht der Forschung nehmen viele unterschiedliche Institutionen teil: Rund 40 Prozent der 1.382 Stationen  werden von Universitäten und Fachhochschulen betrieben, beachtliche 20 Prozent kommen aus Unternehmen, auch viele KMU sind beteiligt. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind mit 15 Prozent vertreten, dazu kommen Museen und andere Institutionen, die mit Forschung zu tun haben.

Die Veranstaltung beginnt je nach Standort an 16 Uhr und läuft oft bis weit in die Nacht hinein. In vielen Regionen wird ein eigenes Programm für Kinder und Jugendliche vorbereitet. Vieles, was im Rahmen der Langen Nacht gezeigt wird und ausprobiert werden kann, ist sonst nicht öffentlich zugänglich.

 

 

 

Nestlé übernimmt Pfizers Geschäft mit Babynahrung

Der Schweizer Lebensmittelkonzern <a href=http://www.nestle.com>Nestlé</a> wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden, die Babynahrungs-Sparte von <a href=http://www.pfizer.com>Pfizer</a> übernehmen. Nestlé hatte 11,85 Milliarden Dollar geboten und sich damit gegen ein Konsortium aus Danone und Mead Johnson durchgesetzt.

 

Pfizer hatte schon im vergangenen Sommer bekanntgegeben, sich von dem Geschäft trennen zu wollen, was der Strategie des Pharma-Riesen, sich auf sein Arzneimittel-Kerngeschäft zu fokussieren, entspricht. Aus Börsenkreisen ist zu hören, dass man zunächst mit einem etwas niedrigeren Preis gerechnet hatte. Dass die Schweizer nun tiefer in die Tasche greifen, könnte sich aber langfristig rentieren.

Schon heute setzt Nestlé umgerechnet 5,4 Milliarden Euro mit Kleinkindernahrung um, das Umsatzpotenzial, das durch Pfizer Nutrition dazukommt, wird auf 2,4 Miliiarden US-Dollar geschätzt. Marktforscher rechnen weltweit mit einem deutlichen Wachstum dieses Segments. Die Neue Zürcher Zeitung zitierte zudem Analysten, die von guten Margen und einem hohen Umsatzanteil in Schwellenländern sprachen.

 

 

 

 

  

„Technik-Nobelpreis“: Linux trifft Stammzellenforschung

Der Stammzellenforscher Shinya Yamanaka und Linux-Erfinder Linus Torvalds wurden mit dem Millennium Technology Prize 2012 ausgezeichnet. Das Preisgeld für den zuweilen als „Nobelpreis der Technik“ bezeichneten Preis beträgt insgesamt 1,1 Millionen Euro.

 

Yamanaka hat eine Methode entwickelt, mit der man pluripotente Stammzellen durch Induktion aus gewöhnlichen Zellen herstellen kann. Seine Arbeiten eröffneten der medizinischen Forschung die Möglichkeit, die Eigenschaften von Stammzellen zu nutzen ohne auf die ethisch umstrittenen embryonalen Stammzellen zurückgreifen zu müssen. Gegenwärtig ruhen besonders auf der Forschung an implantierbarem Gewebe für die regenerative Medizin oder die Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Morbus Alzheimer große Hoffnungen.

Torvalds, der der Hauptpreisräger ist, wird für die Entwicklung des Open-Source-Betriebssystems Linux ausgezeichnet. Die freie Verfügbarkeit von Linux über das World Wide Web löste eine Kettenreaktion an kontinuierlichen Verbesserungen auf, die sich bis heute auf ein Äquivalent von rund 73.000 Mahnjahren aufsummiert haben.

 

 

  

Übernahme von Illumina gescheitert

Roche hat seinen Versuch, das auf Gensequenzierung spezialisierte US-Unternehmen Illumina zu übernehmen, aufgegeben. Nachdem von der Illumina-Generalversammlung alle Vorschläge des Schweizer Pharma-Unternehmens abgelehnt worden waren, gab dieses bekannt, sein Angebot nicht über die Frist von 20. April, 18 Uhr, hinaus zu verlängern.

 

Roche hatte im vergangenen Jahr zunächst 40 Dollar pro Aktie geboten und sein Angebot zuletzt auf 51 Dollar pro Aktie erhöht. Das Illumina-Management erachtete die so erreichbare Übernahmesumme von 6,8 Milliarden US-Dollar aber für zu niedrig. Als Bedingung für eine weitere Erhöhung wollte Roche in die Bücher Einsicht nehmen und in detailliertere Verhandlungen eintreten. Auch dies entsprach aber nicht den Plänen von Illumina-CEO Jay Flatley. Zuletzt hatte Roche versucht, durch eigene Kandidaten für den Aufsichtsrat einen Umschwung in der Haltung der US-Schmiede herbeizuführen, was die Aktionäre aber ablehnten.

 

Roches Ziele hinter dem Übernahmeversuch

Jerry Isaacson vom Business-Intelligence-Unternehmen Global Data analysierte, dass es für Roche keinen Sinn ergeben hätte, die Übernahme auf feindlichem Weg zu erreichen. Das Pharma-Unternehmen sei daran interessiert gewesen, das Sequenzierungs-Know-how von Illumina für die eigene Entwicklung von Pharmazeutika und Diagnostik zu nutzen. Dafür wäre die Weiterführung des kalifornischen Spezialiten als eigene Einheit mit eigenem Management sinnvoll gewesen. Eine feindliche Übernahem hätte, so Isaacson, diese Pläne unmöglich gemacht.

 

 

 

Biotechnologische Herstellung von Synthesekautschuk

Der Chemiekonzern <a href=http://lanxess.com>Lanxess</a> ist eine Kooperation mit dem Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.evocatal.com>Evocatal</a> eingegangen. Ziel ist die Entwicklung von Verfahren zur Produktion von Kautschuk-Vorstufen aus in Europa verfügbarem biogenem Material.

 

Die Zusammenarbeit ist Teil des vom deutschen Landwirtschaftsministerium geförderten Projekts „ThRuBio“ (steht für Thermoplastics and Rubber via Biotechnological Synthesis), das von einem Forschungskonsortium bestehend aus Evonik, Lanxess und TU München getragen wird. Gemeinsam mit Evocatal sollen neue Synthesewege identifiziert und geeignete Biokatalysatoren entwickelt werden.

Evocatal ist ein 2006 gegründetes Spin-off der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das gebrauchsfertige Enzyme und chirale Feinchemikalien anbietet und biokatalytische Prozesse nach Kundenanforderung entwickelt. Zu den Schlüsseltechnologien des Unternehmens gehören Metabolic Engineering, Proteinexpression, Stammdesign und die Fermentation von chiralen Verbindungen im kommerziellen Maßstab.

 

 

 

  

Lebensmittelanalytik im Fokus

Das Thema Lebensmittelanalytik ist einer der Schwerpunkte auf der diesjährigen Fachmesse Analytica, die von 17. bis 20. April stattfindet. Eine Reihe an Herstellern zeigt neue Produkte, die speziell für die Lebensmittelanalytik entwickelt worden sind. 

 

Die Sicherheit von Lebensmitteln wird immer strengeren Maßstäben unterworfen. Davon getrieben, dringt auch die Analytische Chemie im Nahrungsmittel- und Getränkebereich in immer kleinere Konzentrationsbereiche vor: Pestizide, Mykotoxine, Xenohormone oder Substanzen, die möglicherweise aus Lebensmittelverpackungen migrieren, sind die Ziele der Spurensucher.

Mit dieser Entwicklung muss auch die Gerätetechnik Schritt halten. Auf der Fachmesse Analytica, die von 17. bis 20. April in München stattfindet, können sich Experten über Fortschritte auf Gebieten wie Chromatographie, Massenspektrometrie oder Spektroskopie auf dem Laufenden halten. Das „Live Lab Lebensmittel- und Wasseranalytik“ zeigt den Einsatz derartiger Instrumente in der Praxis vor, in Experimentalvorträgen gehen Experten der Frage nach, wie sicher Nahrungsmittel sind und welche Rolle analytische Verfahren bei der Qualitätskontrolle haben. Vom wissenschaftlichen Standpunkt beleuchtet die begleitende Analytica-Konferenz  das Thema Lebensmittelanalytik am Donnerstag in zwei Veranstaltungsreihen, die sich mit kompakten Systemen zur Analyse von Verunreinigungen und mit der Analyse bioaktiver Verbindungen in komplexen Lebensmittelmatrices befassen.

 

 

 

Wirkung von Ticagrelor bestätigt

<a href=http://www.astrazeneca.com>Astra Zeneca</a> ist mit neuen Daten der Vermutung entgegengetreten, die in der klinischen Studie „Plato“ gezeigte Überlegenheit des Blutgerinnungshemmers Ticagrelor (Markenname „Brilinta“) gegenüber Clopidogrel könnte durch Patienten getrieben gewesen sein, die dieses seit den 1990er-Jahren zugelassene Medikament schlecht metabolisieren.

 

Die Plato-Studie war die Grundlage für die Zulassung von Ticagrelor in Europa und den USA in den Jahren 2010 bzw. 2011. Eine genetische Analyse von 10.285 DNA-Proben von Patienten, die an der Studie teilnahmen, erlaubte nun, 246 Patienten mit zwei Allelen, bei denen die Funktion des Gens CYP2C19 verlorengegangen ist, auszuscheiden. In der verbliebenden Kohorte konnten die Ergebnisse der Gesamtstudie bestätigt werden: Der primäre Endpunkt nach 12 Monate konnte von 10,4 auf 8,8 Prozent reduziert werden.

 

 

 

  

BASF vergibt Didaktikpreis an Volksschullehrerinnen

<a href=http://www.basf.at>BASF Österreich</a> hat zum ersten Mal den naturwissenschaftlichen Didaktikpreis vergeben. Ausgezeichnet wurden drei Volksschullehrerinnen, die sich in besonderem Ausmaß in zahlreichen naturwissenschaftlich orientierten Projekten engagierten.

 

Sanja Diwald aus der Volksschule Rothenburggasse in Wien sowie Andrea Kenda und Elisabeth Vankat aus der Volksschule Schubertstraße in Klagenfurt leiteten Experimentierwerkstätten im Rahmen der Begabungsförderung, organisierten Versuchsvorführungen, gestalteten Beiträge für Kindermagazine und verfassten naturwissenschaftliche Arbeitsblätter für den Sachunterricht. Überdies wurde der Unterricht um zahlreiche Experimente ergänzt und die Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben motiviert.

Im Rahmen der feierlichen Verleihung des Didaktikpreises hielt Joachim Meyer, Geschäftsführer von BASF Österreich fest, dass die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für die Naturwissenschaften nur gelingen könne, wenn hochqualifizierte und motivierte Lehrer und Lehrerinnen am Werk seien. Vergeben wurde der Preis im Rahmen der Eröffnungszeremonie der dritten Chemietage, die vom Verband der Chemielehrer Österreichs (VCÖ) organisiert werden. Die Initiative soll in Zukunft fortgesetzt werden, um besondere Leistungen von Lehrern im Bereich der Naturwissenschaften zu würdigen.

 

 

Flexible Elektronik in der Medizintechnik

Dehnbare, elastische elektronische Komponenten sind eines der meist beforschten, aber am wenigsten kommerziell genutzten Felder auf dem Gebiet neuer elektronischer Materialien. Zu diesem Schluss kommt ein Report des Marktforschungsunternehmens <a href=http://www.idtechex.com>ID Tech Ex</a>.

 

Denn während Forschungs- und Fördergelder weltweit in hohem Ausmaß lukrierte wurden, ist bislang kaum ein dehnbares elektronisches Produkt auf dem Markt. Eine der wenigen Ausnahme sind elektroaktive Vorrichtungen mit elastischen Elektroden für haptische Berührungsschalter, wie sie vom Unternehmen Artificial Muscle entwickelt wurden. Die Entwicklungsschmiede für elektroaktive Polymere, die im kalifornischen Silicon Valley beheimatete ist, wurde 2010 prompt von Bayer  übernommen.

Am meisten Anstrengungen werden derzeit auf medizintechnischem Gebiet unternommen, wo durch die Biegsamkeit Funktionalitäten wie Tragbarkeit, Mobilität oder Implantierbarkeit unterstützt werden können, die derzeit stark nachgefragt werden. Langfristig könnten daher in diesem Sektor interessante Anwendungen entstehen, beispielsweise elektronische, auf der Haut eines Patienten befestigte Pflaster, die in Echtzeit diagnostizieren und Arzneimittel individuell dosiert abgeben könnten.

 

 

 

Welt-Parkinson-Tag 2012

Anlässlich des Welt-Parkinson-Tags wird diese häufiger werdende, aber bislang nicht kausal behandelbare Krankheitsgruppe durch zahlreiche Aktivitäten ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Auch in Österreich findet vielbeachtete Forschung zur Frühdiagnose des Syndroms statt.

 

Derzeit sind rund 16.000 Menschen vom Parkinson-Syndrom betroffen, einer Gruppe von langsam fortschreitenden neurologischen Erkrankungen, die auf das Absterben Dopamin-produzierender Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen sind. Die Ursache dieses Zellschwunds wurde, mit Ausnahme einer erblichen Variante aber bisher nicht gefunden, eine auf die Entstehungsmechanismen abzielende Therapie ist daher noch nicht verfügbar. Behandelt wird hauptsächlich der im Zuge der Erkrankung auftretende Dopaminmangel, entweder durch Erhöhung des Dopaminangebots oder durch Substitution von dessen Wirkung.

Werner Poewe, Direktor der <a href=http://www.i-med.ac.at/neurologie>Uni-Klinik für Neurologie</a> in Innsbruck, rechnet bis 2030 mit einer Verdreifachung der Krankheitshäufigkeit – vor allem, weil Morbus Parkinson (die wichtigste Erkrankung der Gruppe) vermehrt in höherem Alter  auftritt. Um gezielt intervenieren zu können, ist nach Poewe eine möglichst frühe Diagnose erforderlich. Sein Team ist daher an internationalen Projekten beteiligt, die die Identifikation diagnostischer Biomarker zum Ziel hat, mit denen der Krankheitsverlauf frühzeitig vorhergesagt werden kann. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass viele Parkinson-Patienten schon vor dem Auftreten erster motorischer Symptome (wie dem bekannten Ruhezittern) bestimmte Dysfunktionen, etwa chronische Verstopfung, Stimmungsstörungen oder Störungen des REM-Schlafs, entwickeln.

 

Zahlreiche Programmpunkte zum Parkinson-Tag

Auch in Wien wird durch mehrere Programmpunkte auf den Problemkreis Parkinson-Syndroms aufmerksam gemacht. So wird am 12. April Dieter Volc, Primarius an der Confraternität-Privatklinik Josefstadt, in einem Chat auf http://vielgesundheit.at auf Fragen rund um Diagnose und Therapiemöglichkeiten antworten. Und am 15. April findet im Schloss Schönbrunn ein Patienten-Info-Tag der <a href=http://www.parkinson-sh.at>Parkinson-Selbsthilfe Österreich</a> statt.

 

 

 

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