Britische Chemieindustrie will bei REACH bleiben

Ein Austritt aus dem europäischen Chemikalienmanagementsystem kommt für die Branche nicht in Frage, betont deren Interessenverband CIA.

Foto: EC-Audiovisual Service / Nathalie Malivoir
Klarer Rechtsrahmen: Die britische Chemieindustrie bekennt sich zum EU-Chemikalienmanagementsystem REACH.

 

Großbritannien muss auch auch nach dem EU-Austritt des Landes (Brexit) am 29. März am EU-Chemikalienmanagementsystem REACH teilnehmen. Ferner soll die britische Regierung darauf dringen, auch weiterhin in der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vertreten zu sein. Das fordert die Chemical Industries Association (CIA), der Chemieindustrieverband Großbritanniens. In einem Brief an die Verbandsmitglieder verweist Generaldirektor Steve Elliott auf die Gefahr, dass die britischen Unternehmen im Fall eines vertragslosen EU-Austritts („No deal“) die REACH-Registrierungsgebühren eventuell nochmals bezahlen müssten - ohne den geringsten Nutzen für die Gesundheit und die Umwelt. Das aber könne auf keinen Fall in Frage kommen, betont Elliott: Schließlich gehe es um „hunderte Millionen Pfund“.

 

Und keinesfalls sei die britische Chemieindustrie an laxeren Vorgaben interessiert. Sie habe das ganze vergangene Jahr für die Aufrechterhaltung des bestehenden Chemikalienrechts lobbyiert, dessen „Herzstück“ REACH sei. Nun müsse das britische Parlament der von Premierministerin Theresa May erzielten Vereinbarung zustimmen. Dafür werde sich die CIA in den kommenden Wochen verstärkt aussprechen.

 

Elliott betrachtet den Verbleib der britischen Chemiebranche im REACH-Regime als Voraussetzung für ihr weiteres erfolgreiches Agieren „und für die künftige Prosperität unseres Landes“. Seine Organisation sei sich mit den Schwesterverbänden in der künftigen EU-27 einig, dass die Verwerfungen durch den Brexit auf ein unvermeidbares Minimum beschränkt werden müssten. Vor allem dürfe es nicht zu Unterbrechungen des Handels und zu regulatorischen Unsicherheiten kommen. Auch der Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt müsse weiterhin gewährleistet bleiben.