Martina Seier, Junior-Projektmanagerin beim ecoplus Kunststoff-Cluster, unter- stützte die Umsetzung des Projekts. Martin Ramsl, Projektmanager beim ecoplus Kunststoff-Cluster, koordinierte das Projekt. am Produkt. Am Prozess zu arbeiten, könnte beispielsweise bedeuten, mit etwas niedrigeren Temperaturen zu arbeiten um weniger Abbauprodukte zu erzeugen. Viel- versprechender ist das sogenannte De- Inking. Dabei wird nach dem Sammeln, Zerkleinern und Waschen der Kunststoff- abfälle und vor dem eigentlichen Regranu- lieren ein Prozessschritt eingeschoben, der die Druckfarben entfernt. „Dazu gibt es auf dem Markt noch kein etabliertes Verfah- ren“, sagt Rittmannsberger, der ein solches gerne in die Prozesskette von PreZero einfü- gen würde. Im Projekt wurde an dessen Ent- wicklung gearbeitet – beim OFI im Labor, bei PreZero im Industriemaßstab. „Das ist ein gutes Beispiel, warum die Unterstützung durch Industriepartner so wichtig ist – das können wir nicht allein im Labor machen“, sagt Pinter. Und Rittmannsberger ergänzt: „Eines haben wir dabei klar gesehen: Es ist ganz wesentlich, dass es quantifizierbare Bewertungsmöglichkeiten für einen De-In- king-Prozess gibt. Ist es ausreichend, wenn wir 99 Prozent der Druckfarbe herunterbe- kommen?“ Die zweite Variante, am Produktdesign anzusetzen, betrifft einerseits die Verpa- ckungshersteller selbst: „Wir arbeiten der- zeit an einem speziellen Produkt, von dem die Farbe besser zu entfernen ist“, erklärt Veit. Eine andere Möglichkeit wäre die Ent- wicklung von Druckfarben, die einen Recy- clingprozess unbeschadet überstehen. „Dazu muss aber zuerst geklärt werden, welche Substanzen nach den hohen Tempe- raturen im Recyclingprozess die DNA-Reak- tivität zeigen. Dies ist auch im Interesse der Druckfarbenhersteller“, zeigt Veit auf. Das macht gleichzeitig aber auch deutlich, wie wichtig es ist, in einem derartigen Projekt die verschiedenen Player an einen Tisch zu holen: „Auf diese Weise haben wir einen Ein- druck von der gesamten Branche bekom- men: Recycler, Druck farbenhersteller, Verpackungsproduzenten – alle haben ein etwas anderes Bild“, zieht Ganster Bilanz. Das kann auch Sieglinde Schwarz für die Firma Alpla bestätigen: „Der Austausch zwi- schen den Projektpartnern war sehr wert- voll. Das ist nur möglich, wenn alle an einem Tisch sitzen.“ Design for Safety „Was für mich in diesem Projekt einzigar- tig war, ist, wie schnell das Prinzip ‚Design for Safety‘ schlagend geworden ist“, sagt Martina Seier, Junior-Projektmanagerin beim ecoplus Kunststoff-Cluster. „Design for Recycling“ werde heute schon vielfach verfolgt, für Lebensmittelverpackungen sei das aber zu wenig. „Man muss schon bei der Entwicklung und Produktion neuer Ver- packungen darauf achten, dass diese nicht nur in den Kreislauf zurückgeführt, sondern dort auch sicher verwendet werden kön- nen“, so Seier. Diese Überlegungen, aber auch das Überprüfen weiterer Kandidaten, die Ursache mutagener Treffer im Ames- Test sein könnten, sollen nach dem Projekt- ende im März 2025 in ein Nachfolgeprojekt einfließen. Fortsetzung folgt. Ansprechpartner: Ing. Martin Ramsl Projektmanager Kunststoff-Cluster ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH 3100 St. Pölten, Niederösterreich-Ring 2, Haus A Tel. +43 2742 9000-19674 m.ramsl@ecoplus.at DAS PROJEKT Lebensmittelverpackungen aus Kunst- stof fe n kö nn e n nur dann in e in e m g e s c h l o s s e n e n K re is g ef ü h r t we r- den, wenn man ausschließen kann, dass gesundheitsgefährdende Sub - stanzen auftreten. Das Kooperations- projekt „SafeCycle“ setzte auf Ergeb- n i s s e a u s d e m Vo r g ä n g e r p r o j e k t „PolyCycle“ auf und analysierte die Ursa- chen für genotoxische Kontaminationen, die in Rezy klatproben gefunden wur- den. Die Erkenntnisse zu etwaigen Ein- tragungsquellen, Prozessoptimierung und Anwendbarkeit werden im Projekt „SafeCycle“ in einem Leitfaden zusam- mengefasst, um so die sichere Anwen- dung von Post-Consumer-Materialien im Lebensmitteleinsatz zu ermöglichen. Förderschiene: CORNET; Koordination für Österreich: ecoplus Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH Forschungspar tner: Fraunhofer-In - stitut für Verfahrenstechnik und Verpa- ckung IVV, Österreichisches Forschungs- institut für Chemie und Technik (OFI), FH Campus Wien Mehr als 70 Unternehmenspartner ins- gesamt, davon 30 österreichische Part- ner aus den Branchen Lebensmittel, Verpackung, Kunststoff, Recycling. Unter anderem: ALPLA Werke Alwin Leh- ner GmbH & Co KG, Constantia Flexibles Group GmbH, PreZero Polymers Austria GmbH DER KUNSTSTOFF-CLUSTER Der Kunststoff-Cluster ist ein branchen- übergreifendes Netzwerk des Kunst- stoff-Sektors. Er fördert, initiiert und koordinier t die Zusammenarbeit von Unternehmen untereinander sowie von Unternehmen und Technologietrans- fer-Einrichtungen in diesem Bereich. Ziel ist die Bündelung von Potenzia- len und Kompetenzen zur Steigerung der Innovationskraft und internationa- len Wettbewerbsfähigkeit der Partner. Durch die Zusammenarbeit von Nieder- österreich, Oberösterreich und Salzburg ist der Kunststoff-Cluster zum größten Netzwerk für Kunststoff-Technologie in Europa geworden. Trägergesellschaften des Kunststoff-Cluster sind ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Nieder- österreich, und die Business Upper Aus- tria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH. Der ecoplus Kunststoff-Cluster wird über das Projekt „NÖ Innovationsökosystem“ von der Europäischen Union kofinanziert. i r e d e n h c S s e g r o e G / t a . s w e n o t o h p , i n o g z d a M a n a J / t r o p e r e m e h C i : r e d l i B