Evonik baut Polyamid-Geschäft um

Der deutsche Chemiekonzern Evonik ordnet sein Polyamid-Geschäft neu. Während man in den Ausbau der Produktionskapazität für Polyamid-12 investiert, werden Produktion und Vertrieb von Polyphthalamid eingestellt.

Bild: Evonik
Evonik investiert in die Polyamid-12-Produktion im Chemiepark Marl

Hintergrund ist, dass sich das Unternehmen auf zukunftsträchtige Anwendungen wie Leichtbau, additive Fertigung oder Komposite fokussieren will, wie Ralf Düssel, der Leiter des Geschäftsgebiets High Performance Polymers, erklärte. Damit ziele man insbesondere auf die Märkte Automobil, Öl und Gas sowie Optik ab.

Derzeit investiert Evonik rund 400 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion von Polyamid-12. Im Chemiepark Marl (Nordrhein-Westfalen) entsteht dazu ein neuer Anlagenkomplex, der die Kapazitäten um mehr als 50 Prozent erhöhen soll und dessen Inbetriebnahme für das erste Halbjahr 2021 geplant ist. Schon für das erste Quartal 2010 ist, ebenfalls in Marl, die Fertigstellung der Erweiterung von Anlagen für transparente Polyamide angesetzt.

Aus der am Standort Witten (ebenfalls Nordrhein-Westfalen) angesiedelten Herstellung von Polyphthalamid zieht sich Evonik dafür zurück. Die bisher dort im Bereich Polymerproduktion und Compoundierung beschäftigten Mitarbeiter werden in Marl übernommen. Das Werk in Witten, an dem derzeit knapp 300 Menschen beschäftigt sind, bleibt im Konzernverbund aber ein großer Produktionsstandort von Rohstoffen für die Farben, Lack- und Klebstoffindustrie.