Lanxess: Akquisitionen drücken Konzernergebnis

Nicht zuletzt infolge der Chemtura-Übernahme wuchs der Umsatz um fast 30 Prozent. Um Sondereffekte bereinigt, stagnierte das EBITDA.

Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert
Foto: Lanxess
Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert: „Rekordergebnis“ zu erwarten

 

Der deutsche Spezialchemikalienkonzern Lanxess meldet für das abgelaufene Halbjahr einen Umsatz von 4,92 Milliarden Euro und somit gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 ein Plus von 27,4 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen beziffert Lanxess mit 695 Millionen Euro. Jedoch beliefen sich die EBITDA-wirksamen Sondereinflüsse saldiert auf -152 Millionen Euro. Somit beträgt das EBITDA nach Sondereinflüssen rund 543 Millionen Euro und liegt um nur 0,2 Prozent über jenem des Vorjahres-Vergleichszeitraums (542 Millionen Euro).

 

Für den Umsatzzuwachs sorgten nicht nur höhere Verkaufsmengen, sondern auch Akquisitionen. So übernahm Lanxess am 21. April den US-Chemikalienkonzern Chemtura, die bisher größte derartige Transaktion der Unternehmensgeschichte. Nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Kosten sank das Konzernergebnis um 36,7 Prozent auf 81 Millionen Euro.

 

Ferner stiegen die Vertriebskosten von 385 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2016 auf nunmehr 456 Millionen Euro. Dies wird mit „Portfolioeffekten sowie höheren Frachtraten“ begründet. Um 22 Millionen Euro auf 167 Millionen Euro gestiegen sind weiters die allgemeinen Verwaltungskosten. Hier wirkte sich laut dem Halbjahresbericht „die Integration der Chemtura-Geschäfte“ aus. Die Forschungs- und Entwicklungskosten schließlich wuchsen um zehn Millionen Euro auf 72 Millionen Euro.

 

Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert konstatierte, „unsere Wachstumsstrategie zahlt sich aus. Unsere operative Stärke und die profitablen Zukäufe sind die Basis für die starken Ergebnisse des zweiten Quartals“. Ihm zufolge ist für das gesamte Geschäftsjahr ein „Rekordergebnis“ zu erwarten. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll zwischen 1,225 und 1,3 Milliarden Euro liegen. Im Jahr 2016 hatte es rund 995 Millionen Euro betragen.