Linde-Praxair-Fusion genehmigt

Die zuständigen US-amerikanischen und europäischen Behörden erteilten gleichsam in letzter Minute die noch ausständigen Freigaben.

 

Die deutsche Linde AG und die US-amerikanische Praxair dürfen fusionieren. Dies wurde von der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) gestattet, berichtete Linde. Ferner erteilte die Europäische Kommission dem japanischen Industriegasehersteller Taiyo Nippon Sanson die Erlaubnis, den Großteil des europäischen Gase-Geschäfts von Praxair zu übernehmen. Laut Linde und Praxair liegen damit sämtliche notwendigen Genehmigungen für die Fusion vor. Sie erfolgten quasi in letzter Minute: Am 24. Oktober wäre die aktienrechtlich zulässige Frist für die Fusion abgelaufen.

 

Allerdings erteilte die FTC erhebliche Auflagen: Linde muss fast sein gesamtes Bulkgeschäft (Massengutgeschäft) in den USA abstoßen. Außerdem hat der deutsche Konzern Teile seiner Geschäftsbereiche Kohlenstoffmonoxid, Wasserstoff, Synthesegas und Dampfreformierung zu verkaufen. Dies hat bis zum 29. Jänner kommenden Jahres zu erfolgen. Ferner dürfen die beiden Konzerne ihre Aktivitäten bis auf weiteres nicht miteinander abstimmen und müssen ihre Geschäfte unabhängig voneinander führen, bis der Großteil der Veräußerungen erfolgt ist.

 

Einer Aussendung zufolge erwarten sich Linde und Praxair von dem Deal „Synergien und Kosteneffizienzen in einer Bandbreite von 1,1 bis 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 960 Millionen bis 1,04 Milliarden Euro, Anm.) innerhalb von etwa drei Jahren“. Linde erzielte 2017 einen Jahresumsatz von rund 17, 11 Milliarden Euro. Das Jahresergebnis belief sich auf etwa 1,54 Milliaden Euro, gegenüber 2016 ein Plus von 15,7 Prozent. Durch das Zusammengehen mit Praxair entsteht ein Unternehmen mit etwa 24 Milliarden Euro Jahresumsatz und 80.000 Beschäftigten.