Merck: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Die Bilanz im ersten Quartal 2017 war nicht zuletzt durch den Verkauf der Rechte an einem Stoffwechselmedikament geprägt.

Merck-Chef Stefan Oschmann
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Merck-Chef Stefan Oschmann: „Chancen nutzen, Wachstumsstrategie vorantreiben“

 

Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn - so lautet das Geschäftsergebnis des deutschen Pharma- und Spezialchemikalienkonzerns Merck im ersten Quartal 2017. Auf der Basis des ersten Quartals 2016 wuchs der Umsatz um 5,3 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro. Das EBITDA fiel mit 1,20 Milliarden Euro allerdings um 6,2 Prozent niedriger aus, das EBIT sank um 11,1 Prozent auf 755 Millionen Euro. Seitens des Unternehmens wird dies so begründet: Im ersten Quartal 2016 seien durch den Verkauf der Rechte an dem Stoffwechsel-Medikament Kuvan an den US-Konzern Biomarin Pharmaceutical 324 Millionen Euro an Sondereinnahmen erzielt worden, die heuer nicht mehr anfielen.

 

Health Care, der größte Geschäftsbereich von Merck, ist laut dem Unternehmen „strategisch und finanziell gut ins Jahr gestartet“. Verwiesen wird auf den um 5,4 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz. Indessen rasselte das EBITDA um 24,1 Prozent nach unten und liegt nun bei 629 Millionen Euro. Das EBIT wiederum stürzte um 30,6 Prozent auf 445 Millionen Euro ab. Ausschlaggebend dafür waren dem Quartalsbericht zufolge vor allem um rund 43 Millionen Euro höhere Lizenzausgaben sowie um 176 Millionen Euro niedrigere „sonstige Erträge“. Bei diesem Bilanzposten schlug auch der erwähnte Entfall der Erlöse aus dem Verkauf der Rechte an Kuvan durch. Ferner verzeichnete Merck höhere Marketing- und Vertriebskosten für die Markteinführung zweier neuer Medikamente.

 

Für den zweitgrößten Geschäftsbereich, Life Sciences, meldet Merck Umsatzerlöse von 1,48 Milliarden Euro, um 6,1 Prozent mehr als im ersten Quartal 2016. Das EBITDA wuchs um 51,5 Prozent auf 430 Millionen Euro. Das EBIT hat sich von 105 auf 236 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Zurückzuführen ist das allerdings weniger auf organische Effekte als auf Auswirkungen des Erwerbs von Sigma-Aldrich im Jahr 2015, der bisher größten Akquisition der Unternehmensgeschichte, wird von Merck eingeräumt.

 

Im kleinsten Geschäftsbereich, Performance Materials, lagen die Umsatzerlöse mit 645 Millionen Euro um 3,6 Prozent über denen des ersten Quartals 2016. Das EBITDA war indessen um 4,0 Prozent niedriger und lag bei 257 Millionen Euro. Das EBIT schließlich verminderte sich um 5,6 Prozent auf 195 Millionen Euro.

 

Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Merck einen Anstieg der Umsatzerlöse von 15,02 auf 15,5 bis 16,0 Milliarden Euro. Das voraussichtliche EBITDA vor Sondereffekten wird mit 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro beziffert, verglichen mit 4,49 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

 

Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann verlautete, „2017 ist für Merck erneut ein Jahr mit vielen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Chancen nutzen werden, indem wir unsere klare Wachstumsstrategie für die drei Unternehmensbereiche weiter vorantreiben“.