Neun ERC Starting Grants gehen nach Österreich

Bei der jüngsten Vergabe von ERC Starting Grants konnten auch neun österreichische Wissenschaftler reüssieren.

Bild: privat
Filipa de Sousa beschäftigt sich an der Uni Wien mit der Evolution des Energiestoffwechsels bei Archaeen.

Insgesamt fließen damit 13,5 Millionen Euro an die Universität Wien (vier Preisträger), das IST Austria (zwei Preisträger), die Universität Graz, die Universität für Bodenkultur Wien und das Austrian Institute of Technology (je ein Grant). Nach Aussagen des Bildungsministeriums liegt Österreich damit, gemessen an Bevölkerungsgröße, BIP und Anzahl der Forschenden, im ersten Viertel des europäischen Wettbewerbs.

Aus dem Bereich der Biowissenschaften haben zwei Biologinnen der Universität Wien, ein Biochemiker der Universität Graz sowie eine Bodenforscherin der Universität für Bodenkultur (BOKU) einen Preis erhalten. Maria Filipa Baltazar de Lima de Sousa ist an der Abteilung für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien tätig und beschäftigt sich dort mit Genom-Evolution und Ökologie prokaryotischer Archaeen. Im aktuellen Projekt erforscht sie, wie im Zuge eines Wechselspiels geologischer und biologischer Abläufe jene Prozesse entstanden sind, die Energie für Stoffwechselleistungen verfügbar machen. Jillian Andersen forscht am Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Uni Wien über Symbiosen zwischen Tieren und Bakterien. Sie hat dazu das Modellsystem einer marinen Mondmuschel zur Verfügung, die in  ihren Kiemen symbiontische Bakterien beherbergt.

 

Proteindesign und Bodenforschung

Gustav Oberdorfer beschäftigt sich an der Universität Graz mit dem computerunterstützen Design von Proteinen – Ziel ist, eine Methoden zu entwickeln, mit der besonders stabile Protein erzeugt werde können. Eva Oberdorfer ist am Institut für Bodenforschung der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) angesiedelt. In ihren Arbeiten geht es um die Wechselwirkung zwischen Pflanzenwurzeln und Boden. Ihr Interesse gilt insbesondere bestimmten, von den Wurzeln abgegebenen Substanzen (sogenannten „Siderophoren“), mit denen kleine Mengen an Nährstoffen wie Eisen erschlossen werden können.

Weitere Preisträger sind Dan Alistarh (IST Austria; maschinelles Lernen), Nicla de Zorzi (Uni Wien; Assyrilogie), Mikhail Lemeshko (IST Austria; Theorie der Angulon-Quasiteilchen), Bernhard Schrenk, (AIT; Photonik, Quantenkommunikation) und Alice Vadrot (Uni Wien;  Politikwissenschaften, Biodiversitätspolitik).