Takeda schluckt Shire

Nach monatelangem Hin und Her haben sich die beiden Pharma- und Biotech-Konzerne geeinigt. Insgesamt lässt sich Takeda die Transaktion etwa 53 Milliarden Euro kosten.

Foto: U.S. Navy / Mass Communication Specialist 2nd Class Matthew A. Ebarb/Released
„Freundliche Übernahme“: Takeda hat Shire mit dessen Zustimmung „geentert“.

 

Jetzt also doch: Nach mehreren vergeblichen Versuchen kann der japanische Pharmakonzern Takeda den Konkurrenten Shire mit Hauptsitz in Irland übernehmen. Darauf haben sich die zuständigen Vertreter der beiden Unternehmen geeinigt. Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Takeda bezahlt für Shire insgesamt rund 46 Milliarden britische Pfund (52,61 Milliarden Euro). Dem japanischen Konzern zufolge entsteht ein weltweit führendes Biotechnologieunternehmen mit einer starken Produktpipeline und exzellenten Wachstumschancen. In einem Schreiben an die Mitarbeiter von Shire verlautete Takeda-CEO Christophe Weber, die beiden Unternehmen ergänzten einander in einer Reihe von Bereichen bestens, etwa bei Arzneien gegen Seltene Krankheiten und bei plasmabasierten Therapien, aber auch bei Medikamenten gegen Krebserkrankungen und bei Impfstoffen. Schon jetzt hätten Takeda und Shire führende Positionen in zwei der weltweit wichtigsten Pharmamärkte, nämlich in Japan und in den USA. Diese Situation werde sich durch die Übernahme noch verbessern.

 

Einem Hintergrundpapier von Takeda zufolge wird der Konzern künftig rund 48 Prozent seiner Umsätze in den USA erwirtschaften, weitere 19 Prozent werden auf Japan entfallen. Seinen Umsatz nach der Shire-Übernahme prognostiziert Takeda mit etwa 30,6 Milliarden US-Dollar (25,76 Milliarden Euro) pro Jahr, rund doppelt so viel wie derzeit. Das EBITDA soll sich auf 9,2 Milliarden US-Dollar (7,74Milliarden Euro) ungefähr verdreifachen. Die jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung werden sich auf 4,4 Milliarden US-Dollar (3,70 Milliarden Euro) belaufen, etwa anderthalb Mal so viel wie jetzt.

 

Um die Übernahme abzuschließen, ist die Genehmigung der zuständigen Behörden notwendig, darunter auch der EU-Kommission. Ferner müssen die Aktionäre der beiden Konzerne ihren Segen geben. Geplant ist, die Takeda-Aktien künftig an den Börsen von Tokio (TSE) und New York (NYSE) zu handeln. Nach Abschluss der Übernahme werden die derzeitigen Shire-Aktionäre 50 Prozent der Anteile an Takeda halten.